Die Polizei Hamburg hat eine zentrale Änderung im Auswahlverfahren für angehende Polizisten beschlossen. Ein Schritt, der in den sozialen Netzwerken eine breite Debatte ausgelöst hat.
Die Entscheidung betrifft ein zentrales Kriterium im Eignungstest der Polizei Hamburg. Nun wird er gestrichen, weil zu viele Kandidaten an dieser Hürde scheiterten. Offiziell heißt es, dass dadurch mehr qualifizierte Bewerber eine Chance erhalten sollen. Doch der Schritt polarisiert.
Wichtiger Test fällt weg
Künftig müssen Bewerber einen Teil des Einstellungstests nicht mehr absolvieren. Den Bewerbern bleibt bald das Diktat erspart. Der Diktatteil galt lange als Maßstab für die Sprachkompetenz der Bewerber. Nun fällt dieses wichtige Element des schriftlichen Sprachtests bei der Polizei Hamburg weg. Die Entscheidung stieß besonders auf Facebook auf deutlichen Widerstand.
Ein Nutzer kommentierte: „Verbrecher werden nicht mit einem Diktat festgenommen. Nur weil jemand nicht gut in Rechtschreibung ist, heißt es nicht, dass man der deutschen Sprache nicht mächtig, dumm oder kein guter Polizist ist.“ Ein anderer stimmt zu: „Legastheniker sind durchaus intelligent und fähig, gute Polizisten zu sein.“ Ein dritter findet hingegen: „Deutschland schafft sich ab.“
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Hamburg: „Wie sich jetzt alle ärgern…“
Mehrere Nutzer äußerten sich auch zur Bildungsentwicklung in Deutschland. So heißt es in einem Kommentar: „Jetzt lässt man schon die Sicherheitsmacht verblöden und gefährdet dadurch die Sicherheit. Vielleicht sollte man sich eher darum kümmern, dass das Bildungsniveau in diesem Land wieder steigt.“ Für Unverständnis sorgte bei einigen, dass frühere Bewerber wegen schlechter Rechtschreibung abgelehnt wurden. In einem Kommentar heißt es: „Wie sich jetzt alle ärgern, die deswegen aussortiert wurden.“
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Die Polizei Hamburg verteidigt die Maßnahme. Ziel sei es, die Eignung stärker an berufspraktischen Anforderungen auszurichten. Ob sich dieser Schritt auf die Qualität der Ausbildung und späteren Dienst auswirkt, bleibt abzuwarten.