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Hamburg: Prostituierte darf nicht arbeiten – dann fasst sie diesen Plan

Hamburg: Prostituierte darf nicht arbeiten – dann fasst sie diesen Plan

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© RTLZWEI

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Seit einem Jahr arbeitet Laura im „Pink Palace“ auf der Reeperbahn in Hamburg. Für ihren Lebensunterhalt empfängt sie auf der sündigen Meile der Hansestadt bis zu acht Freier pro Abend. Doch durch Corona-Verordnungen war es ihr unmöglich, ihrer Arbeit nachzugehen.

Deshalb musste sich die 30-Jährige zu dieser Zeit nach beruflichen Alternativen umsehen. Das Team der RTL2-Reportage „Reeperbahn privat!“ hat die Prostituierte begleitet. Eine erste Verabredung für den beruflichen Neustart fand auf dem Kiez in Hamburg statt.

Hamburg: Prostituierte will Stripperin werden

In der Tabledance-Bar „Pearls“ trifft sie sich mit Personalmanagerin Jana Wagenhuber. Sie ist für die Auswahl der Tänzerinnen verantwortlich. „Wie ist es für dich nachts zu arbeiten? Du kennst das ja. Findest du, dass es anstrengender ist, als wenn man tagsüber arbeitet?“, fragt sie Laura.

Die Prostituierte antwortet: „Ich find’s schon anstrengend. Es ist schon anders.“ Jana Wagenhuber erklärt der 30-Jährigen, dass es in der Tabledance-Bar noch einmal etwas anderes sei.

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„Du kriegt hier noch einmal einen drauf. Einerseits arbeitest du nachts, dich dann aber auch noch sportlich zu betätigen, das ist eine doppelte Belastung für den Körper“, so die Personalmanagerin.

Hamburg: Laura braucht wegen Corona eine berufliche Alternative

Dennoch lässt sich Laura davon nicht abbringen und möchte unbedingt vortanzen. „Dadurch, dass jetzt Corona ist und ich nicht mehr arbeiten kann, muss ich mir eine Alternative suchen, damit irgendwie Geld in die Kasse kommt“, sagt Laura.

Zum Vortanzen hat sie ein schwarzen BH und ein schwarzes Höschen mitgebracht. „Wow, das sieht ganz toll aus. Richtig schön“, findet Jana Wagenhuber. Und dann geht es auch schon los.

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Rund 20 Minuten zeigt Laura zur Musik einige Bewegungen an der Stange. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was die Stripperinnen im „Pearls“ sonst leisten müssen: Rund acht Stunden pro Nacht stellen die Tänzerinnen hier ihren Körper zur Schau.

Hamburg: Laura darf im „Pearls“ anfangen

Jana Wagenhuber gefällt, wie Laura ihren Po beim Tanzen einsetzt. Sie weist die Prostituierte jedoch darauf hin, dass sie immer Blick zum Publikum halten müsse. Am Ende lautet ihr Fazit: „Du hast auf jeden Fall das Gefühl dafür. Wenn du jetzt noch so ein paar Moves lernen würdest, glaube ich, dass du das ganz toll hinbekommen würdest.“

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Daten und Fakten zur Reeperbahn:

  • Die Reeperbahn verläuft vom Millerntor in Richtung Westen bis zum Nobistor und ist 930 Meter lang
  • Die Reeperbahn erhielt ihren Namen von Taumachern und Seilern, den so genannten Reepschlägern, die für die Herstellung von Schiffstauen verantwortlich waren
  • Heute reihen sich zahlreiche Diskotheken, Bars, Strip-Clubs, Theater und Hotels auf der Reeperbahn aneinander
  • Auch bekannt als Hamburger Kiez ist die Reeperbahn die Anlaufstelle, wenn es um Vergnügung und Partyspaß geht
  • Weltweit ist die Reeperbahn auch als das Rotlichtviertel schlechthin bekannt und wird daher als „die sündigste Meile der Welt“ bezeichnet
  • Im Sommer zieht die Reeperbahn bis zu 50.000 Besucher am Wochenende an
  • Insgesamt besuchen rund 30 Millionen Menschen pro Jahr die Reeperbahn und ihre Seitenstraßen

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Auch Laura hat es viel Spaß bereitet. „War echt cool“, findet sie. Jana Wagenhuber bietet ihr daher an, dass sie jederzeit gerne mal eine Nacht im „Pearls“ arbeiten kann. „Wir würden uns sehr freuen.“ Vorher will sich die Prostituierte aber noch überlegen, ob das wirklich etwas für sie ist.

Hamburg: Laura nimmt an Domina-Session teil

Denn Laura hat noch eine andere Idee. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen aus dem Rotlichtmilieu, den Striptänzerinnen Joyce und Sally, will sie eine Schulung bei einer Domina machen. Die drei haben sich bei einem Selbstverteidigungskurs kennengelernt.

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Bei „Herrin Manuela“ nehmen die drei Frauen an einer Domina-Session teil. Dazu hat die 56-Jährige zwei ihrer Kunden mitgebracht. „Ich arbeite normalerweise in der Herbertstraße, mache den Job schon über 30 Jahre und versuch, das noch zehn Jahre weiter zu machen“, stellt sich die Domina vor.

Hamburg: „Ich denke, dass es in meinem Beruf hilfreich sein könnte“

„Herrin Manuela“ fragt die drei, warum sie das Domina-Handwerk kennenlernen wollen. Joyce erklärt, dass sie eine Domina-Show für ihren Job in „Susis Showbar“ einstudieren möchte. Laura antwortet: „Ich bin ja Prostituierte und ich habe auch Gäste, die in diese Richtung anfragen. Ich denke, dass es in meinem Beruf hilfreich sein könnte, hier mal reingeschnuppert zu haben.“

Und dann soll es auch schon losgehen. Die beiden langjähringen Kunden der Domina bestehen während der Session darauf, spezielle Kleidung zu tragen. Das sei Teil der besonderen Sexpraktik, heißt es in der Reportage. Sie hätten den Wunsch, wie Sklaven behandelt zu werden und ihr auf’s Wort gehorchen zu müssen.

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„Das geschieht auf freiwilliger Basis, die mögen das gerne“, erklärt „Herrin Manuela“. „Ich fange hier nicht an, irgendetwas zu machen, was die nicht wollen.“ Sie will den drei Frauen nun zeigen, wie weit man bei ihren Kunden gehen könne. Dabei sollen sie selbst auch ein bisschen „rumprobieren“.

Hamburg: Laura hat sich gut als Domina gemacht.

Nach vier Stunden ist die Session von Domina Manuela dann vorbei. Wie lautet ihr Fazit zu den drei Frauen? „Laura macht sich gut und ich glaube, sie hat schon einen Hang für dominante Sachen. Ich glaube, sie kann sie auch gut verwirklichen“, sagt die 56-Jährige.

Ob die Prostituierte zukünftig tatsächlich derartige Dienste bei ihren Freiern anbieten wird, werden wir sicherlich im Laufe der Reportage „Reeperbahn privat!“ erfahren. Die kommende Folge läuft am 27. Januar um 20:15 Uhr. (mk)