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Hamburg: Starkregen fast so schlimm wie bei Ahrtal-Katastrophe – jetzt ist richtig Kohle fällig

Starkregen überkommt Hamburg, die Auswirkungen erinnern nicht zufällig an die Ahrtal-Katastrophe. Experten finden klare Worte.

u00a9 dpa

Hamburg: Wetten, das hast du über die Stadt noch nicht gewusst

Am Donnerstag, den 27. Juni brach in Hamburg die Hölle los. Ein massives Unwetter mit extremem Starkregen und Überschwemmungen (wir berichteten)! Die Folgen sind verheerend.

„Unsere Statistik sagt, das war ein Regenereignis wie es so punktuell alle 10.000 Jahre vorkommt“, sagen Experten, doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Was jetzt in Hamburg folgt, ist vor allem teuer.

1,4 Milliarden Euro für Hamburg

Angesichts des Klimawandels mit immer häufigeren Starkregen wie zuletzt am Donnerstag, den 27. Juni will Hamburgs städtischer Wasserversorger bis 2027 rund 1,4 Milliarden Euro in die Infrastruktur stecken. Rund eine Milliarde Euro entfalle dabei auf den Bereich Abwasser mit seinen Anlagen und dem Sielnetz, rund 400 Millionen würden ins Trinkwassernetz gesteckt, sagte die kaufmännische Geschäftsführerin von Hamburg Wasser, Gesine Strohmeyer, am Freitag (28.6.).

Der Sprecher der Geschäftsführung Ingo Hannemann sagte, Studien zeigten eindeutig, dass vor allem in den Winterhalbjahren mehr Regen fallen werde und im Sommer häufiger mit Starkregen zu rechnen sei. 

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Hamburg: Ein glimpflicher Ausgang

So seien etwa im Stadtpark Hamburg innerhalb von zwei Stunden und 40 Minuten 60 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergegangen„Aber vor allem, das ist das Dramatische, 47 Liter innerhalb von nur 20 Minuten“, sagte Hannemann.

Damit sei fast die Intensität der Regenfälle im Ahrtal vor rund drei Jahren erreicht worden. Bei der danach folgenden Flutkatastrophe starben 135 Menschen. Hamburg sei am Donnerstag glimpflich davongekommen. Trotzdem soll jetzt Geld in die Hand genommen werden. Wo kommt das her?


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Hamburg: Klarer Überschuss

Im vergangenen Jahr verdiente Hamburg Wasser überraschend gut. Bei einem Umsatz von knapp 630 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen einen Überschuss von fast 110 Millionen Euro, wie Strohmeyer sagte. Das sei ein Plus von rund zwölf Prozent. Grund für den deutlich gestiegenen Ertrag seien unter anderem strukturelle Einsparungen und verschobene Projekte, vor allem aber gesunkene Rückstellungen aufgrund gestiegener Zinsen.

Während der Gewinn aus dem Trinkwasserverkauf in Höhe von knapp 44 Millionen Euro an die Stadt fließe, gehe der Überschuss aus dem Abwassergeschäft in Höhe von gut 65 Millionen Euro in die Rücklagen. 

Hamburg: Die Menschen sparen

Der Wasserverbrauch in Hamburg sank den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um rund eine Million Kubikmeter auf 114 Millionen Kubikmeter. Der Pro-Kopf-Verbrauch der rund 2,2 Millionen mit Wasser versorgten Menschen sank von 111 auf 106 Liter pro Tag. „Das Jahr 2023 war wieder ein sparsames Jahr“, sagte Strohmeyer – und fügte an: „Es war ein Jahr, wo wir Verbrauchsrückgänge hatten, obwohl die Bevölkerung in Hamburg gewachsen ist.“

Ganz anders dagegen zeigte sich die Entwicklung beim Abwasser. So stieg die im Klärwerk behandelte Menge von rund 153 Millionen Kubikmetern auf fast 170 Millionen Kubikmeter Abwasser an. Schuld daran war das Wetter. „Es war tatsächlich der enorme Regen“, sagte Strohmeyer.