Hamburg.
Im Tierheim an der Süderstraße in Hamburg werden jährlich bis zu 10.000 Tiere aufgenommen. Einige von ihnen wurden freiwillig von ihren Haltern in die Obhut der Tierschützer gegeben. Bei anderen handelt es sich leider um Haustiere, die von ihren ehemaligen Besitzern schamlos ausgesetzt wurden.
Erst vor Kurzem berichtete MOIN.DE über den Rüden „Kalli“. Der kleine Jack Russel Terrier wurde mitten in der prallen Sommerhitze an einen Baum gebunden und sich selbst überlassen. Glücklichweise wurde der Hund rechtzeitig gefunden und in das Tierheim in Hamburg gebracht. Seitdem wartet der Hund sehnsüchtig darauf, vermittelt zu werden. „Kalli“ ist dabei leider kein Einzelschicksal.
Hamburg: Viele Tiere suchen sehnsüchtig ein neues Zuhause
Auch viele andere Bewohner des Tierheims an der Süderstraße warten zum Teil schon seit Jahren auf Vermittlung. Der Hamburger Tierschutzverein (HTV) bezeichnet diese Tiere als „Sorgentiere“. Die meisten von ihnen finden häufig aufgrund von Infektionen, Allergien, körperlichen Behinderungen oder anderen Einschränkungen nur schwer einen neuen Besitzer.
Bei „Elfriede“ ist das jedoch ein wenig anders. Sie gehört zwar zu den „Sorgentieren“, ist aber gesund. Trotzdem sitzt sie schon seit über vier Jahren im Tierheim und sucht sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.
Das arme Tier wurde einfach in einen Jutebeutel getan, in einem Kleingartenverein in der Nähe des Tierheims an der Süderstraße ausgesetzt und sich selbst überlassen. Glücklicherweise wurde sie rechtzeitig gefunden und abgeben.
Es findet sich nur schwer ein Besitzer für „Elfriede“ aus Hamburg, weil…
Elfriede ist jedoch kein Hund oder eine Katze, sondern eine Königspython. Damit gehört sie zu den Exoten des Tierheims.
Was viele gar nicht wissen: Nicht nur typische Haustiere, wie Hunde, Meerschweinchen oder Hasen werden vom HTV aufgenommen und vermittelt. Auch um Reptilien, Amphibien und Fische kümmert sich der Verein.
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„Elfriede ist schon lange bei uns, da sie einerseits fachkundige Halter braucht, die ihr ausreichend Platz und ein geeignetes Habitat ermöglichen“, erklärt eine Sprecherin des HTV.
Die Schlange aus Hamburg braucht viel Platz
So brauch die Python beispielsweise ein Terrarium, welches mindestens eineinhalb Meter hoch und zwei Meter breit ist. Die Schlange sollte sich darin nämlich schon strecken können. Königspythons werden durchschnittlich 1,2 Meter lang.
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Aber auch ausreichend Klettermöglichkeiten sollte die neue Unterkunft bieten. „Elfriede klettert nämlich auch sehr gerne“, sagt die Sprecherin. Doch nicht jeder hat in seiner Wohnung so viel Platz für ein solch großes Terrarium über.
Weitere Komplikationen für potentielle Halter aus Hamburg
„Darüber hinaus ist die Nachfrage nach Schlangen wie Elfriede derzeit nicht sehr hoch“, erklärt die Sprecherin weiter. „Zuletzt haben wir im Dezember 2019 eine Königspython vermittelt und seit 2018 nur vier. Aktuell beherbergen wir sechs Königspythons.“
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„Für die Haltung von Elfriede ist zudem eine Meldung bei der zuständigen Naturschutzbehörde erforderlich“, heißt es weiter. Das erschwert ebenfalls die Suche nach einem Besitzer. Weil Königspythons zudem auch einmal über 20 Jahre alt werden, überlegt sich da so manch potentieller Halter die Anschaffung eines solchen Tieres zwei Mal.
Wer neugierig auf die Schlange geworden ist, kann sie sich im Tierheim an der Süderstraße näher anschauen. Auch über Paten für das Tier freut sich der Verein sehr.