Ein regnerischer Montagabend mit Pizza auf der Couch – ein Alltagsszenario für viele Menschen. Dem Pizzaboten Hezbullah A. aus Hamburg, der jemandem einen solch entspannten Abend bescheren will, wird es zum Verhängnis.
Auf der Lohbrügger Landstraße in Hamburg will der 23-Jährige gerade in sein Auto steigen. Es soll seine letzte Fahrt sein. Denn in dem Augenblick kommt ein anderes Fahrzeug angerauscht.
Hamburg: „Derjenige soll zur Rechenschaft gezogen werden“
André Holmby ist zur selben Zeit mit seinem Hund unterwegs, als er das Scheppern hört. „Wenige Minuten vor dem Unfall fuhr er noch an mir vorbei“, erzählt der Anwohner dem „Hamburger Abendblatt“ von dem Zeitpunkt, an dem er den Seat mit der auffälligen grünen Motorhaube an jenem Abend auf der Straße sah.
Der 54-Jährige kennt den freundlichen Lieferanten, traf ihn des Öfteren, wenn er sich seine Pizza bei „Aldo’s“ abholte. Auch dort ist man fassungslos. Seine Kollegen, die den 23-Jährigen als zuverlässig zu schätzen wussten, können nicht glauben, dass der beliebte Mitarbeiter nicht mehr zu seiner nächsten Schicht erscheinen wird.
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Vor dem Lokal steht der Cousin des Unfallopfers, den Blick in Richtung der Unfallstelle gerichtet. „Derjenige, der das verursacht hat, soll zur Rechenschaft gezogen werden. Er hat eine ganze Familie vernichtet“, sagt der 36-Jährige.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Fahrt trotz Rauschmitteln in Hamburg
„Derjenige“, das ist ein Mercedes-Fahrer, der die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert, nachdem der 29-Jährige unter Einfluss von Rauschmitteln auf dem Fahrersitz Platz nimmt. Das Auto gerät nach rechts auf den Parkstreifen – zeitgleich mit Hezbullah A., der gerade aus der Pizzeria kommt und seine nächste Fahrt antreten will.
Der unkontrollierte Wagen reißt den Lieferanten und die Tür von dessen Auto mit sich, bevor er zurück auf die Straße prallt und dort in einen entgegenkommenden Skoda fährt. Hezbullahs Seat wird gegen drei geparkte Autos gedrückt, dann bleibt der Mercedes stehen.
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Der Fahrer wird leicht verletzt, die Insassen des Skodas (57, 56) schwer. Der Pizzabote stirbt in der Nacht zu Dienstag an den Folgen von Kopf- und Beinverletzungen im Boberger Krankenhaus.
Fahrlässige Lieferbedingungen in Hamburg-Lohbrügge?
Anwohner Murat Tepe beschwert sich über die Fahrweise auf der Lohbrügge Landstraße, jener Straße, wo die Pizzeria ihren Sitz hat. „Hier wird abends oft zu schnell gefahren“, meint der 48- Jährige.
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„Ich verstehe auch nicht, warum die Pizzafahrer oft über die Straße zu ihren Autos laufen müssen. Als Unternehmer würde ich meine Mitarbeiter nicht einem solch hohen Risiko aussetzen“, sagt er dem „Hamburger Abendblatt“.
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Eine Einschätzung, die für Hezbullah A. zu spät kommt. Zurück bleiben schockierte Verwandte, Kollegen und Anwohner. Am nächsten Morgen kehrt André Holmby zurück zur Unfallstelle, legt weiße Rosen und eine Kerze nieder. (red)