„Wenn es zu ruhig wird, oder man schmatzende Geräusche hört, muss man mal nachgucken“, erzählt Julia und grinst. Die 39-jährige hat es in Hamburg schon häufiger erlebt, dass Kunden mitten in dem Geschäft, in dem sie arbeitet, übereinander herfallen.
Mittlerweile hat der Chef ein Verbot verhängt. Doch das hilft nur bedingt, erst kürzlich befriedigte eine Frau ihren Freund mit dem Mund – auf dem Weg ins Untergeschoss. Was geht denn ab in Hamburg? MOIN.DE hakte nach.
Hamburg: Oral-Sex in der Umkleide
Das sich Kunden plötzlich wie wild an die Wäsche gehen, scheint auf der Reeperbahn in Hamburg schonmal realistischer als an anderen Orten. Dass Paare in der Umkleidekabine bei H&M und Co. auch mal mehr als nur Kleidung austauschen, ist soweit bekannt.
Doch in der „Boutique Bizarre“ auf der sündigen Meile Hamburgs ging es derart zur Sache, dass nun ein Verbot gilt – Umkleidekabinen dürfen nur noch allein betreten werden. Im Keller des Sex-Shops, da wo es Latex-Kleidung, Peitschen und Masken gibt, ging es noch wilder zu, erzählt Abteilungsleiterin Yvonne. „Da sind immer wieder Paare in den Umkleiden verschwunden, da ging es dann auch mal bis zum Ende. Wir haben da dann ein Wandgemälde vorgefunden – und mussten das natürlich wegmachen.“
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Hormon-Rausch in Hamburg
Wirklich verwunderlich ist das nicht, denn immerhin dürfen alle Latexkleider, -Anzüge und -Kostüme anprobiert werden. Das da die Hormone spontan in Wallungen kommen, liegt auf der Hand.
Bei Julia im Obergeschoss spielte auch schon die Lust nach „Public-Sex“, also Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit, eine Rolle. „Manche holen sich da einen Kick in der Kabine, wenn die wissen, um sie herum sind Kunden unterwegs“, erzählt sie. In ihrer Abteilung ist die Kleidung nicht ganz so „kinky“ (also für Menschen mit Vorliebe für ausgefallenen Sex) wie bei Yvonne, aber natürlich dennoch freizügig.
Hamburg: Putzen in Corsage
Verkaufsschlager bei ihr sind Corsagen, mit denen sich Frauen wie Männer die Taille zusammenschnüren können. Klassiker: Männliche Kunden, die sich Teile in Lack und Leder zulegen, um zusammengezurrt daheim Putzarbeiten zu erledigen. „Wir haben Größen bis 8XL da“, verrät Yvonne, die bereits seit 2007 in der „Boutique Bizarre“ arbeitet.
Ob es noch aufregendere Vorfälle als Verkehr in der Umkleide in all den Jahren gegeben habe, wollen wir wissen. Kurz nach dem ersten Corona-Lockdown seien eine Frau und ein Mann ins Geschäft gestürmt, und sie befriedigte ihn spontan mit dem Mund – mitten auf der Treppe ins Untergeschoss. „Das ging so schnell, das haben wir nur über die Kamera beobachtet und dann waren sie auch schon wieder weg“, erzählt Julia verblüfft.
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Hamburg: Lieber im Schlafzimmer
Und sie ist sich sicher: „Wir waren einfach die einzigen, die zu dem Zeitpunkt geöffnet hatten, denen war egal ob Sex-Shop oder nicht“. Der allergrößte Teil der Kunden schaut ohnehin mit ernsthaften Kaufabsichten in der „Boutique Bizarre“ vorbei – und verlagert den Sex ins eigene Schlafzimmer, in Swinger-Clubs oder auf Fetisch-Treffen.
Dass trotzdem mächtig Druck auf so manchem Kessel ist, beweisen andere Kunden, die ihre Finger nicht bei sich lassen können. Es werde, wie überall im Einzelhandel, regelmäßig geklaut, verrät Kollegin Patrizia MOIN.DE. Besonders beliebt bei Dieben? „Taschenmuschis, ganz klar“. Oh welch‘ Ironie.
Warum sogar Ärzte einen Besuch in der „Boutique Bizarre“ in Hamburg dringend empfehlen, liest du >>>hier.