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HVV: Petition für Frauen-Schutz sorgt für hitzige Debatten

Tägliche Belästigungen in Bus und Bahn des HVV – können Frauen-Waggons helfen? In den sozialen Medien entstehen hitzige Debatten.

© IMAGO/Hanno Bode

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Tägliche Belästigungen in Bus und Bahn des HVV – Frauen können davon ein Lied singen. Doruntina Bajraktaraj entschied sich, dagegen vorzugehen. Sie startete eine Petition. Das Ziel: Frauen-Waggons.

Und die Resonanz lässt sich sehen! 36.000 Menschen unterschieben sie in nur einem Monat. Am Freitag (28. März) gab die 31-Jährige die Unterschriften beim HVV ab. Die Resonanz war positiv – in den sozialen Medien sorgt das Thema jedoch für heftige Debatten…

HVV: Das Problem bleibt

„Ich habe mich gehört gefühlt“, erzählt Bajraktaraj gegenüber „MOPO“ nach ihrem Treffen mit den HVV-Vertretern. Handfeste Versprechen gäbe es jedoch nicht. Zumindest hätten sich die Vertreter aber verständnisvoll geäußert – und ihr angeboten, bei der Arbeitsgruppe für mehr Sicherheit teilzunehmen.

Das Problem bleibt: Die Entscheidung liegt nicht alleine beim HVV. Die Hochbahn bemängelt, dass Frauenwagons lediglich die Sicherheit in bestimmten Bereichen gewährleisten könne. „Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, ein durchgängig sicheres Umfeld für alle Fahrgäste zu schaffen“, so eine Sprecherin. In den sozialen Medien sorgt die Petition für Zündstoff.

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HVV: Petition schlägt Wellen

Wohl am meisten scheint die Idee der Frauen-Wagons auf die männlichen Gemüter zu stoßen. „Dann bitte aber auch welche nur für Männer“ – plötzlich wird das Wort Gleichberechtigung ganz großgeschrieben. Überraschend viele sind der Meinung, „normales Benehmen und Anstand“ würde reichen – doch die Fakten sagen etwas anderes.

Das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ (BKA November 2024) stellt zum ersten Mal Zahlen aus unterschiedlichen Datenquellen zusammen. Das Ergebnis: Frauen und Mädchen werden in vielerlei Hinsicht Opfer von Straftaten und Gewalt – weil sie Frauen und Mädchen sind. Und die Gewalt gegen Frauen nimmt zu – Benehmen und Anstand muss also erstmal da sein.


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In Rio de Janeiro oder Tokio haben sich Frauen-Waggons bereits durchgesetzt. Positive Stimmen befürworten die Idee auch in Deutschland. „Ist doch ok, wenn die Frauen sich dann sicherer fühlen“, heißt es, oder „gut so“. Trotz der Zustimmung wird aber auch gewarnt: Das Grund-Problem würde dadurch nicht aus der Welt geschafft. „Führt zu Selbstverständlichkeit der Ausgrenzung von Frauen und Bestätigung des Fehlverhaltens mancher Männer“, heißt es.