Das Franziskus Tierheim Hamburg schlägt Alarm. Auch der Tierschutz bleibt von steigenden Kosten nicht verschont. Viele Abgaben von Tieren, die sich ihre Besitzer offenbar ohne entsprechende Weitsicht während der Corona-Pandemie angeschafft haben, Herausforderungen durch Internet-Handel und mangelnde Unterstützung des Staates sind dafür verantwortlich.
Das Tierheim Hamburg fordert: So kann es nicht weitergehen. Und der Betreiber hat einen konkreten Vorschlag zur Besserung.
Tierheim Hamburg: Tierschutz am Limit
Der „Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.“, kurz „bmt“ deckt in seiner neuen Magazin-Ausgabe „Das Recht der Tiere“ Erschreckendes auf: Der Tierschutz ist am Limit. Tierheime stünden vor dem finanziellen Aus. Gleichzeitig nehme der Staat seit der Corona-Pandemie jedoch immer mehr Geld durch die Hundesteuer ein, da sich viele Menschen neue Hunde zugelegt hätten. Das passt für Frank Weber, den stellvertretenden bmt-Vorsitzenden, Leiter des Franziskus Tierheims in Hamburg und Moderator bei der TV-Sendung „HundKatzeMaus“ (VOX) nicht zusammen. Die Verwirrung ist groß: Wie passen die Not der Tierheime und Tierschutzvereine und dreistellige Millionenbeträge an Steuereinnahmen, die von Hundehaltern an den Staat gezahlt werden, zusammen?
Die Forderung der Tierschützer: die Hundesteuer für den Türschutz! So würde die Hundesteuer endlich ihren eigentlichen Zweck erfüllen. „Wir brauchen jetzt einen Rettungsschirm, mit dem wir Tierheime retten und Tierschutz-Organisationen
unterstützen können, die wiederum bedürftigen Haustierbesitzern unter die Arme greifen können“, heißt es von Seiten der Tierschützer.
Tierheim Hamburg: Stellt Forderung an Regierung
Schon vor einigen Monaten rief Frank Weber eine Petition ins Leben, zu deren Erstunterzeichnern auch Modedesigner und „Shopping Queen“-Moderator Guido Maria Kretschmer gehören (MOIN.DE berichtete). In der aktuellen Ausgabe von „Das Recht der Tiere“ teilt er jedoch die ernüchternde Bilanz. Auf seine Forderung sei bislang vonseiten der Politik erklärt worden, dass „für die Verwendung die Kommunen und Gemeinden, die die Steuer kassieren, zuständig“ seien. Das sei für Weber nichts Neues, Fakt sei jedoch, dass der Druck auf die Tierheime immer weiter steige. Doch es gebe auch Hoffnung:
„Einen Hoffnungsschimmer gibt es, die Tierschutzbeauftragte hat zugesagt, einen runden Tisch mit dem Tierschutz einzuberufen, den Internethandel mit Tieren zu beschränken und nach finanziellen Lösungen zu suchen. Eins ist für mich klar: Die Politik muss sich an Taten messen lassen und nicht an Worten. Natürlich kann die neue Regierung in wenigen Monaten nicht das aufarbeiten, was in den vergangenen 20 Jahren sträflich vernachlässigt wurde. Aber wir können nicht warten, bis das System zusammenbricht.“
Frank Weber
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Tierheim Hamburg wirbt für Petition
Das Tierheim Hamburg fordert weiterhin auf, die Petition „Rettungsschirm für den Tierschutz, jetzt!“ zu unterschreiben. Denn, wenn es keine zeitnahe Lösung gebe „werden
wir in absehbarer Zeit wieder jede Menge Tiere im reichen Deutschland haben, die auf unseren Straßen unversorgt ihr Dasein fristen müssen. Und dahin möchte keiner von uns zurück“, schreibt Frank Weber. (llw)