„Zum Schwarzwälder Hirsch – Eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“ heißt das neue Format des TV-Kochs aus Hamburg. Es ist eine ganz besondere Show. 13 Menschen mit Down-Syndrom werden einen Monat lang möglichst selbstständig in Küche und Service arbeiten.
Können sie ein eigenes Restaurant führen? Das will Tim Mälzer jetzt beweisen. Für drei Monate ziehen die Teilnehmer in das Hotel-Restaurant „Himmelreich“ im Schwarzwald. Sie lernen zwei Monate und schmeißen im dritten den Laden selber – so zumindest der Plan. Doch der droht zu scheitern, denn Mälzer ist sichtlich überfordert.
Tim Mälzer wird emotional
Schauspieler André Dietz, bekannt aus der RTL-Sendung „Alles was zählt“, ging vor einigen Jahren mit der Behinderung seiner Tochter an die Öffentlichkeit. Für ihn sei es gar keine Frage gewesen, beim neuen Format von Tim Mälzer mitzumachen. Er ist überzeugt von dem Projekt. Auch Mälzer zeigt sich zu Beginn der ersten von drei Folgen überzeugt: „Das wird fantastisch“.
Das Ziel sei es, zu beweisen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen durchaus in der Lage sind, eine Ausbildung zu machen. Auf der Reise kommt der Betreiber zahlreicher Hamburger Restaurants einigen der Teilnehmer sehr nahe: „Da ist unglaublich viel Liebe im Raum – beidseitig“, sagt Mälzer.
Als Teilnehmerin Paula anfangs Angst davor hat, eine Weile ohne ihre Eltern zu sein, reagiert er rührend: Er setzt sich neben sie auf die Schaukel und teilt eine Packung Gummibärchen. Mälzer öffnet sich ihr und erzählt, dass auch er Angst hatte und geweint hat, als er von zu hause ausgezogen und nach England gegangen ist. Es ist eine Szene, die berührt. Mälzer habe geschworen nicht zu weinen, doch das mache ihm Paula schon zu Anfang schwer. Er gibt viele Umarmungen, viel Zuneigung. Doch bleibt Mälzer sanft, oder gerät er auch aus der Ruhe?
Das ist Tim Mälzer:
- Tim Mälzer wurde am 22. Januar 1971 in Elmshorn geboren
- Tim Mälzer ist nicht nur Koch, sondern auch Fernsehmoderator, Unternehmer, Kochbuchautor und Entertainer
- Tim Mälzer engagiert sich in diversen Hilfsorganisationen
Tim Mälzer: genervt und frustriert
Einige Jugendliche seien für ihn „nicht greifbar“, hören ihm nicht zu, oder geben keine Antworten. Während der ersten Folge der Sendung wollen einige Teilnehmer oft aus der Küche gehen und Pause machen. Das nervt Mälzer sichtlich. Er sei unsicher, wie sie auf Ansagen reagieren würden. „Ich war genervt. Ich war müde. Ich war frustriert“, sagt er. „Für mich war das zum ersten Mal der Moment, wo ich dachte: ‚Scheiße, dem Tim entgleitet hier die Situation'“, meint Kollege Dietz.
„Ich weiß nicht, ob wir verrückt sind, was wir hier vorhaben“, gibt Mälzer bereits am ersten Tag in „Himmelreich“ zu. Wenn seine Kollegen nicht dabei wären, hätte er ein richtiges Problem. „Egal, was ich mir heute vorgenommen hätte, es hätte nicht funktioniert“, gesteht er sich nach dem ersten Tag mit den Teilnehmern in der Küche ein. „Es ist schon krass.“ Obwohl er gute Empathie habe und sich gern auf Leute einlasse, ziehe es ihm viel Kraft, da sie extrem unterschiedliche Individuen in der Sendung hätten.
„Ich muss ehrlich sagen, dass ich in bestimmten Situationen auch überfordert bin“, sagt der 51-jährige. Der erste Tag habe große Verunsicherung in ihm hervorgebracht. Er wisse nicht, wie das Chaos weniger werden könnte.
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Es bleibt spannend, ob das Projekt von Mälzer und Dietz ein Erfolg wird und sie die Welt davon überzeugen können, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem Arbeitsmarkt Chancen verdient haben. Doch dafür darf auch Mälzer nicht aufgeben…
Die nächste Folge der Sendung läuft am 31. Oktober um 20.15 Uhr auf Vox und kann jederzeit >>> hier online auf RTL+ gestreamt werden.