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Weihnachtsmarkt Hamburg: Pelz-Skandal! Illegale Produkte unter Ladentisch

Ein Skandal auf dem Weihnachtsmarkt in Hamburg: An einem Stand werden illegale Produkte unter dem Ladentisch hervorgeholt und verkauft.

Weihnachtsmarkt Hamburg
© IMAGO / Shotshop / MOIN.DE / Maen Gesmati

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Die Hamburger Weihnachtsmärkte haben ihre Pforten geöffnet und heißen zahlreiche Gäste willkommen. Neben traditionellem Glühwein erwarten die Besucher eine große Auswahl an Produkten und die Möglichkeit, besondere Weihnachtsgeschenke zu finden.

Doch bei manchen Waren bleiben die Besucher stehen, wie es kürzlich Tierschützer Stefan Klippstein erging, der seinen Augen kaum traute: Auf dem Weihnachtsmarkt in der Mönckebergstraße in Hamburg werden echte Pelzprodukte verkauft – und das offenbar ohne die vorgeschriebene Kennzeichnung. MOIN.DE hat den Weihnachtsmarkt besucht und dabei ein erschreckendes Ergebnis festgestellt.

Weihnachtsmarkt Hamburg: Pelz-Skandal!

Stefan Klippstein entdeckte eine Mütze mit Marderhund-Pelz und war entsetzt. „Biologisch betrachtet ist der Marderhund nichts anderes als ein Hund“, erklärte er gegenüber MOIN.DE und teilte ein Foto des tierischen Produkts.

Wir haben den Weihnachtsmarkt in der Mönckebergstraße besucht und dabei mehrere Stände mit Mützen im Angebot genauer unter die Lupe genommen. Auf unsere Nachfrage nach echtem Pelz bekamen wir zunächst Antworten wie: „Nein, haben wir schon lange nicht mehr, das ist verboten“ oder „Wir wollen keine tierischen Produkte verkaufen.“ Doch an einem Stand sind wir tatsächlich auf eine Mütze mit echtem Pelz gestoßen.

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Diese sind jedoch nicht so frei zugänglich wie die anderen Mützen mit Kunstpelz. Auf Nachfrage nach anderem Pelz holte die Mitarbeiterin zwei Exemplare unter dem Ladentisch hervor und erwähnte, dass es sich um die letzten Stücke mit echtem Pelz handele, die noch verfügbar seien. Die Leute wollen nicht mehr echten Pelz tragen, folgte eine Aussage. Über die vorgeschriebene Kennzeichnung und Tierschutz verlor sie kein Wort.

Weihnachtsmarkt Hamburg: Illegale Produkte unter Ladentisch

Mützen mit echtem Pelz müssen gemäß der EU-Textilkennzeichnungsverordnung (Nr. 1007/2011) mit dem Hinweis „enthält nicht textile Teile tierischen Ursprungs“ gekennzeichnet werden. Die Angabe muss dauerhaft, gut lesbar und in der Landessprache (zum Beispiel Deutsch) erfolgen, nahe der Materialzusammensetzung.

Hamburg
Auf dem Weihnachtsmarkt in der Mönckebergstraße: Mützen aus echtem Pelz ohne Kennzeichnung. Foto: MOIN.DE / Maen Gesmati

An diesem Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Hamburg fehlt die vorgeschriebene Kennzeichnung. Für 25 Euro wird dort eine Mütze mit echtem Pelz angeboten. Laut der Verkäuferin handelt es sich dabei um Pelz von Kaninchen oder Marderhund.

Die korrekte Etikettierung von Mützen mit echtem Pelz ist wichtig, um Transparenz für Verbraucher zu gewährleisten. Sie ermöglicht eine bewusste Kaufentscheidung, insbesondere für Menschen mit ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Bedenken.


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Tierschützer Stefan Klippstein hat beim Bezirksamt Hamburg-Mitte Anzeige erstattet und den Veranstalter des Weihnachtsmarktes kontaktiert. Bisher erhielt er keine Rückmeldung.

Echter Pelz ist in Hamburg ein lang diskutiertes Thema. Im Januar 2023 lehnte die Hamburger Bürgerschaft einen Antrag der CDU-Fraktion ab, der ein Pelzverkaufsverbot auf den Weihnachtsmärkten der Stadt forderte. Stattdessen sprach sie sich für verstärkte behördliche Kontrollen aus, um die Einhaltung der Kennzeichnungspflichten für Pelzprodukte zu gewährleisten.