„3nach9“ gehört zu den beliebtesten Talkshows im Lande. Doch nicht nur das: Die Sendung zählt ebenso zu den Urgesteinen, die das TV-Format in Deutschland mitbegründet haben. Vor nunmehr 50 Jahren flimmerte die erste Folge über die Mattscheiben der Republik.
Das feiern Sender und Verantwortliche – und auch die Fans der Show haben allen Grund, wertschätzend zurückzublicken. Denn nicht selten gab es aufsehenerregende Ausgaben. Einen Fauxpas leisteten sich dabei gleich zwei Gäste.
„3nach9“: Plötzlich wurde es nass
Am 19. November 1974 wurde die erste „3nach9“-Folge ausgestrahlt. Drei Moderatoren begrüßten um kurz nach 21 Uhr ihre Gäste. Damit waren Konzept und Name der Sendung geboren. In dem Talk-Format wurde erzählt, diskutiert und gestritten. Und dabei ging es nicht immer zimperlich zu. Und gleich zweimal ließen Gäste ihre Wut auf dieselbe Weise raus.
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Und zwar mittels ihres Weinglases. Denn dessen Inhalt landete gleich zweimal auf einem anderen Teilnehmer der Gesprächsrunde. 1982 war Fritz Teufel, ein Studentenführer der 68er-Bewegung, bei „3nach9“ zu Gast und holte unvermittelt eine Wasserpistole hervor. Damit zielte er auf den damaligen Finanzminister Hans Matthöfer und spritzte ihn nass. Der revanchiere sich daraufhin mit seinem Weinglas – und goss es Teufel über.
Geschichte wiederholt sich
Rund zwei Jahre später wurde es wieder feucht. Bordellbetreiber Karl-Heinz Germersdorf traf bei „3nach9“ auf die Frauenrechtlerin Gerlinde Schilcher. Der wurden Germersdorfs chauvinistische Äußerungen irgendwann zu bunt: Von ihrer Wut übermannt goss sie ihm ebenfalls ihren Wein über den Kopf.
Von einem ließen sich die „3nach9“-Macher durch die Vorfälle allerdings nicht abbringen: Nämlich ihren Gästen nach wie vor ein Getränk anzubieten. Auch wenn das Glas in Reichweite gleich mehrfach zum Fehltritt einlud, muss im Bremer Studio auch nach 50 Jahren Sendung niemand auf dem Trockenen sitzen.