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Aida: Während die Reederei ein riesiges Schiff in den Dienst stellt, landen andere hier auf dem Friedhof

Aida: Während die Reederei ein riesiges Schiff in den Dienst stellt, landen andere hier auf dem Friedhof

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Das Kreuzfahrtschiff „Aida Cosma“ verlässt das Baudock II der Meyer Werft in Papenburg. Foto: picture alliance/dpa/Meyer Werft

Mit der Fertigstellung des neuen Kreuzfahrt-Riesen „Aida Cosma“ hat die Kussmundflotte ein weiteres Schiff mit hoher Kapazität in ihren Dienst gestellt. Am 26. Februar begibt sich der Dampfer auf seine erste Reise.

Doch während Aida die Taufe des neuen Schiffes plant, die am 9. April stattfinden soll, landen andere Kreuzfahrtschiffe auf dem Friedhof.

Aida: Immer mehr Schiffe werden auf den Strand gesetzt

Im Juli 2020 wurde die „Carnival Fantasy“ der Carnival Cruise Line, einer Schwester-Reederei von Aida Cruises, auf den Strand einer türkischen Abwrackwerft gesetzt. Nur wenige Wochen später folgten die „Carnival Inspiration und die „Carnival Imagination“.

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Bis zum Dezember 2020 kamen dann fünf weitere Kreuzfahrtschiffe hinzu, die in Aliağa, nördlich von Izmir, auf das Verschrotten warteten. Auch ein Schiff von Aida wurde im Jahr 2020 auf den Strand gesetzt, jedoch im indischen Alang.

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Daten und Fakten zu Aida:

  • Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
  • Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
  • Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
  • 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
  • 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
  • Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg

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Aida: Abwrackwerften erfahren Boom durch Corona-Pandemie

Bis April 2021 kamen dann weitere drei Schiffe hinzu. Die Gründe dafür kennt Vorarbeiter Bakir Kegin: „Die Kreuzfahrtschiffe kommen verstärkt seit letztem Jahr, seit Kreuzfahrten wegen der Corona-Pandemie seltener werden und die ungenutzten Schiffe unwirtschaftlich geworden sind.“

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Wie es in diesen Abwrackwerfen zugeht, zeigt Arte in der Reportage „Regards: Kreuzfahrt auf neuem Kurs – Schrottplatz oder Jungfernfahrt?“. Von Luxus ist nicht mehr viel zu sehen, stattdessen produzieren die Dampfer jetzt bergeweise Schutt und Schrott.

Aida: Schiffe mit weniger als 2.000 Passagieren werden verschrottet

Neben Kreuzfahrtschiffen werden in Aliağa seit 50 Jahren auch Frachter und Fähren, Kriegs- und Containerschiffe oder sogar Bohrinseln verschrottet. Mehr als 20 Unternehmen kümmern sich um das Abwracken und Recyceln.

Durch die Corona-Krise hat die türkische Abwrackwerft noch einmal einen Boom erfahren. „Verschrottet werden hier nicht nur ganz alte Schiffe, sondern auch solche, die erst zehn oder 15 Jahre alt sind“, schildert Kegin in der Reportage seine Beobachtungen.

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Es seien immer Schiffe, die nicht mehr als 2.000 Passagiere tragen. „Die wollen die Reedereien offenbar ausrangieren und loswerden“, so der türkische Vorarbeiter.

„Aida Cosma“ bietet Platz für 5.000 Passagiere

Im Vergleich dazu hat die „Aida Cosma“ gigantische Ausmaße: Das Schiff ist 337 Meter lang und 42 Meter breit. 5.000 Passagiere finden in 2.600 Kabinen auf 20 Decks Platz. Dazu kommen 17 Restaurants, 23 Bars und Clubs sowie ein Spa-Bereich mit großem Fitness-Center und sogar ein Casino.

Dabei ist sie bei weitem nicht das größte Schiff, dass in der Meyer Werft in Papenburg das Licht der Welt erblickt. Auch die derzeit größten Kreuzfahrt-Riesen der Welt der Oasis-Klasse der Reederei Royal Caribbean werden hier gebaut. Sie sind etwas über 20 Meter länger als die „Aida Cosma“.

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Doch was bedeutet das für die Zukunft der Kreuzfahrtbranche? Werden die Schiffe noch größer werden? Sehen wir demnächst schwimmende Wolkenkratzer?

Aida: Wohin geht der Trend?

„Ich glaube, gerade wenn man eine so große Bandbreite an Freizeitmöglichkeiten darstellen möchte, dann benötigt man ein Schiff dieser Größe. Aber es gibt auch einen unglaublichen Bedarf an kleinen Schiffen“, sagt Wolfgang Thos von der Meyer Werft.

Die Ansprüche seien da unterschiedlich. „Ich glaube nicht, dass generell die Tendenz nur zu sehr großen Schiffen geht“, so der Kapitän und Lotse, der schon insgesamt 77 Schiffe überführt hat.

Aida: Irgendwann sind Grenzen erreicht

Apropos Überfahrt: Welche Herausforderungen Schiffe dieser Größe mit sich bringen, zeigen nicht nur Beispiele wie Venedig, wo der Anlauf von zu großen Kreuzfahrtschiffen inzwischen komplett verboten ist.

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Auch bei der Überführung der „Aida Cosma“ wurde deutlich, dass das Flussbett eigentlich nicht für derartige Ozean-Riesen ausgelegt ist. Der riesige Dampfer musste nämlich rückwärts – mit Hilfe eines Schleppers – die Ems zum Meer hinunterfahren.

Außerdem wurde der Fluss an diesem Tag angestaut. Irgendwann sind eben Grenzen erreicht. (mk)