Nachhaltiger und umweltfreundlicher zu werden, das ist ein Ziel, das Aida sich schon lange auf die Fahne geschrieben hat. Ein wichtiger Punkt dafür ist Landstrom, der seit diesem Jahr nun auch in zwei weiteren deutschen Häfen von der Reederei genutzt werden kann.
Das Fazit nach dem Ende der Saison sieht positiv aus. Deshalb hat Aida bereits weitere Pläne für den Ausbau der umweltfreundlichen Antriebs-Alternative.
Aida weitet wichtige Technologie aus
Seit 2017 nutzt die Reederei bereits Europas erste Landstrom-Anlage in Hamburg-Altona. Seit diesem Jahr gibt es auch in den Häfen von Rostock-Warnemünde und Kiel die Möglichkeit, Dampfer mit Landstrom zu versorgen.
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Landstrom gilt unter anderem als wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Schifffahrt. Bislang lassen viele Seeschiffe im Hafen ihre Motoren weiter laufen, um sich mit Strom zu versorgen – mit entsprechenden Abgasen und CO2-Emissionen.
Die Eröffnung der beiden Anlagen ist das Ergebnis zweier partnerschaftlicher Vereinbarungen für einen umweltfreundlichen Kreuzfahrttourismus, die Aida gemeinsam mit den Landesregierungen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns sowie den Häfen Kiel und Rostock auf den Weg gebracht hatte.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2021) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
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Nach der ersten Saison fällt das Urteil positiv aus. Trotz der technischen Herausforderungen, die die Inbetriebnahme auf dem Schiff und an Land mit sich bringt, konnten „Aida Sol“ und „Aida Prima“ während der meisten Anläufe stabil mit Landstrom versorgt werden.
Nicht nur Aida setzt auf Landstrom
Nach eigenen Angaben hat es sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, zukünftig mit allen Schiffen der Flotte grünen Landstrom im Hafen zu nutzen und begrüßt daher die Pläne vieler weiterer Länder zum Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur.
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Und auch andere Unternehmen setzten auf die umweltfreundliche Versorgungs-Alternative. Im kommenden Jahr will der Hamburger Hafen die ersten Containerschiffe mit Landstrom versorgen.
„Mit dem Ausbau der Landstromversorgung für die Containerschifffahrt gehen wir einen wichtigen Schritt bei der Dekarbonisierung des Hamburger Hafens und tragen weiter dazu bei, die Luftqualität in der Stadt nachhaltig zu verbessern“, sagte der Chef der Hafenbehörde HPA, Jens Meier.
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Die Deutschen lieben Kreuzfahrt-Urlaub:
- Insgesamt unternahmen im Jahr 2018 rund 2,73 Millionen deutsche Passagiere eine Kreuzfahrt. Der Großteil davon entschied sich für eine Hochseekreuzfahrt, vor allem mit Aida und Tui („Mein Schiff“).
- Am beliebtesten sind Kreuzfahrten mit weitem Abstand bei US-Amerikanern, gefolgt von Chinesen – dann folgen die Deutschen.
- Über 30 Prozent der weltweiten Kreuzfahrtschiffe werden in der Karibik eingesetzt, damit ist sie vor dem Mittelmeer das beliebteste Fahrtgebiet.
- Die beliebtesten Fahrtgebiete unter den deutschen Kreuzfahrern sind Nordeuropa und das westliche Mittelmeer.
- Der Begriff hat seinen Ursprung in dem niederländischen Wort „kruiser“ aus dem 17. Jahrhundert, der ein kreuzendes (im Sinne von hin und her fahrend) Schiff bezeichnete.
- Dank des Kreuzfahrt-Booms der vergangenen Jahre ist Deutschland heute ein Werftenstandort von weltweitem Rang.
- In der öffentlichen Wahrnehmung werden aber immer auch die hohen Belastungen für Mensch und Umwelt durch Kreuzfahrtschiffe betrachtet.
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Wenn das nicht mal nach einem guten Plan klingt! Wieso der Antrieb auf Kreuzfahrtschiffen problematisch ist und weshalb die Umstellung auf umweltfreundliche Alternativen noch dauern wird, kannst du >>> hier lesen. (dpa/lh)