15 Kreuzfahrt-Reisen haben der 78-Jährige Heino Tölle und seine 72-jährige Frau Ilse gemacht. Mittlerweile sind sie Premium-Gäste und hatten laut eigener Aussage immer großen Spaß. Zuletzt aber ging bei einer Fahrt mit der „Aida Nova“ alles schief.
Der Abbruch der Tour des Schiffes in Lissabon machte deutschlandweit Schlagzeilen. Mitleid hatten nur wenige mit den Kreuzfahrern, weil diese in Pandemie-Zeiten nun mal ein Risiko eingingen. Auch Aida-Reisende selbst zeigten sich nach dem Corona-Ausbruch bei der Crew verständnisvoll, andere hingegen wütend.
Aida-Schiff gestoppt
Was war passiert? In der portugiesischen Hauptstadt verließen 800 Reisende die „Aida Nova“, dafür kamen ebenso viele Gäste neu hinzu. Dann sollte es weiter zu den Kanaren gehen, doch das Schiff legte nie ab.
Die Nachricht über den Corona-Ausbruch verbreitete sich laut Heino und Ilse Tölle in Windeseile, wie sie den „Lübecker Nachrichten“ berichten. Viele Passagiere seien am Silvestertag unruhig geworden, es sei Hektik aufgekommen. Am 2. Januar dann war klar: Die Fahrt muss abgebrochen werden.
Auch das Ehepaar zeigte sich, wie andere Reisende auch (MOIN.DE berichtete), nicht erfreut über die Zustände am Flughafen:
„Dort herrschte das blanke Chaos. Die Abflughalle war schwarz vor Menschen, alle drängelten sich dicht an dicht, zwar mit Maske, aber die notwendigen Abstände konnte niemand einhalten“, so Ilse Tölle laut des Berichts.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2021) besteht die Flotte aus 13 Schiffen
- 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
- Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
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Keine Vorwürfe an die Aida
Kinder sollen geschrien haben, sogar Rangeleien und kleine Prügeleien beobachtete das Paar. „Wir sind schon sehr häufig geflogen, aber so etwas haben wir noch nicht erlebt“, sagten sie den „Lübecker Nachrichten“.
Mit dreistündiger Verspätung flogen die beiden letztlich nach Hamburg ab und kamen dort kurz vor Mitternacht an. Am nächsten Tag schafften sie es dann zurück nach Lübeck.
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Trotz allem wollen Heino und Ilse Tölle sich den Spaß an Kreuzfahrten nicht nehmen lassen, ziehen aber eine Konsequenz: „Wir werden bestimmt wieder eine Kreuzfahrt machen, aber ganz bestimmt nicht mehr in Corona-Zeiten.“
Der Aida machen sie keine Vorwürfe. (rg)