Aida und „Mein Schiff“ – zwei Kreuzfahrtriesen, die jedes Jahr zahlreiche Gäste anlocken. Und jede Reederei hinter den Dampfern hat mittlerweile eine breite Fan-Base. Immer wieder probieren Passagiere jedoch auch die Konkurrenz aus.
Auf einer Reise mit der Aida erhoffte sich ein „Mein Schiff“-Veteran klare Vorteile, vor allem für seine Familie. Nun lässt er das Erlebte Revue passieren – und zieht ein klares Fazit.
Aida und „Mein Schiff“: Zwei Giganten und jede Menge Vorurteile
Steffen Ortmann hat zusammen mit seiner Familie bereits fünf Reisen mit Tui Cruises, also Dampfern von „Mein Schiff“ hinter sich. Wie er berichtet, sei die Unterhaltung für Kinder an Bord der dunkelblauen Kreuzfahrt-Giganten jedoch „etwas mau“.
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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:
- Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
- Die gesamte „Mein Schiff“-Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
- Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
- Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
- Insgesamt ca. 6.980 Besatzungsmitglieder sind an Bord der Schiffe für Tui Cruises im Einsatz
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So buchte er kurzerhand einen Trip über die Kanaren mit der „Aida Nova“ für sich und seine Familie. Vorurteile gegenüber der Kussmundflotte brachte er auch gleich mit: Veraltete Schiffe, kleine Pools und schlechtere Qualität im Vergleich zu „Mein Schiff“ trübten seine Vorstellung.
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Aida und „Mein Schiff“: Nicht alle dürfen sitzen
Wie er auf Facebook erzählt, sei jedoch bereits der Check-In von Aida Cruises mindestens gleichwertig, im Vergleich zu dem von Tui. Einziges Manko: Ein kostenfreier Rollstuhl für seinen Vater, der unter einer Gehbehinderung leide, habe nicht zur Verfügung gestanden.
Einen großen Pluspunkt fährt die Aida für den Familienvater allerdings mit dem Entertainment-Programm an Bord ein. Begeistert erzählt Orthmann, das Gebotene habe ihn voll und ganz überzeugt – in erster Linie wohl auch seine Kinder.
Aida und „Mein Schiff“: Verwirrung im Restaurant
Fragen blieben für den neuen Aida-Passagier allerdings bei der Verpflegung an Bord offen. Farbige Armbänder für „All Inclusive“-Gäste seien im Restaurant eine einfachere Lösung als für jede Bestellung zu unterschreiben, meint er.
Den Service am Buffet und in den Restaurants hält er ebenfalls für ausbaufähig: Als geschmacklich durchwachsen und verwirrend beschreibt er seine Erlebnisse in den kulinarischen Tempeln an Bord.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
- 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
- Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
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Einen direkten Vergleich zu „Mein Schiff“ zieht er zwar nicht, er ärgerte sich jedoch über unklare Ansagen zu den Getränken, die – je nach Buchung – inklusive seien. Den Service in den Bars erlebte Orthmann jedoch positiv, wie er sagt.
Aida und „Mein Schiff“: Ein knappes Rennen
Den größten Vorteil gegenüber Tui Cruises sieht er, zumindest auf der „Aida Nova“, im Pool-Bereich. Wasserrutschen, Aquapark und der offene Pool an Deck machten in diesem Bereich Aida Cruises zum klaren Gewinner gegenüber Tui.
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Das Ziel des „Wechsels“ zu Aida sei es ohnehin gewesen, ihm und seiner Familie auch bei unbeständigem Wetter ausgelassene Stunden an Bord ermöglichen zu können. Deshalb empfiehlt Ortmann eine Reise mit Aida vor allem Familien wärmstens.
Für Reisen zu Zweit sei für ihn die „Mein Schiff“-Flotte allerdings weiterhin persönlicher Spitzenreiter. „Einfach hochwertiger“ meint er. Damit spielt er nicht zuletzt auf den Zustand der „Aida Nova“ an, der in seinen Augen Nachbesserung bedarf.
Doch Steffen Ortmann ist sich sicher: Seine letzte Reise mit der Aida war der Trip noch nicht. Und der Urlaub sei „trotzdem super“ gewesen – und darauf kommt es unterm Strich schließlich an, oder? (wip)