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Aida: ​Zwei neue Schiffe geplant – doch eine Region schaut in die Röhre

Kreuzfahrt-Riese Aida kündigt den Bau weiterer Schiffe an, doch den Auftrag kriegt eine andere Werft – eine Enttäuschung für die ganze Region.

© IMAGO/Lobeca

Die "Aida Nova" gerät in einen heftigen Sturm in Norwegen.

Die "Aida Nova" gerät in einen heftigen Sturm in Norwegen.

Die Kreuzfahrtbranche boomt. Auch Aida Cruises reagiert und will die eigene Flotte erweitern. Zwei neue Schiffe sind bestellt. Damit setzt der deutsche Marktführer seine Wachstumsstrategie fort. Die Details der Neubauten hält das Unternehmen bislang unter Verschluss.

Fest steht jedoch: Gebaut wird nicht in Deutschland, berichtet die „Ostsee Zeitung“. Die Rostocker Werften gehen leer aus. Ein Bruch mit der bisherigen Praxis. Denn fast alle Aida-Schiffe entstanden bislang in heimischen Werften – viele davon mit Komponenten aus Mecklenburg-Vorpommern.

Aida: Milliardenauftrag ohne Ostsee-Region

Im Rahmen der Kreuzfahrtmesse „Seatrade Cruise Global“ in Miami wurden bei Aida neue Verträge unterzeichnet. Der Auftrag hat ein Volumen in Milliardenhöhe. Fertigen wird die Schiffe jedoch nicht die Meyer-Gruppe, sondern der italienische Hersteller Fincantieri.

Das bedeutet einen Einschnitt für die Neptun Werft in Rostock, die zuletzt Maschinenräume für die LNG-Schiffe Cosma und Nova der Aida-Gruppe geliefert hatte. Nun bleibt sie außen vor. Warum Aida diesen Schritt geht, ist nicht offiziell bekannt. Hinter den Kulissen wird jedoch über zwei mögliche Gründe spekuliert, weiß die „OZ“: Verzögerungen bei früheren Projekten und mangelnde Kapazitäten bei Meyer bis Ende 2030.

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Klimaschutz-Vorbereitung bei Aida?

Auch zur Größe und Ausstattung der neuen Schiffe gibt es erste Informationen. Aida-Präsident Felix Eichhorn erklärte gegenüber „OZ“: „Mit dieser Schiffsgröße werden wir unseren Gästen eine völlig neue Schiffsklasse, die sich zwischen der Aida Prima und Cosma einreiht, anbieten.“


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Beide Neubauten sollen jeweils rund 2.100 Gästekabinen erhalten. Das ist deutlich kleiner als bei den letzten beiden Schiffen. Zudem setzt Aida erneut auf LNG-Antrieb – diesmal kombiniert mit der Option, auch Bio- oder synthetische Kraftstoffe zu nutzen.

Während die Werften in Mecklenburg-Vorpommern leer ausgehen, profitiert die Region dennoch in anderer Hinsicht. Am Hauptsitz in Rostock sollen im Zuge der Erweiterung mehrere Hundert neue Arbeitsplätze entstehen – unter anderem im Kundenservice und in der Personalabteilung.