Veröffentlicht inNorddeutschland

Aida: Kein Zurück mehr! Wer die Flotte groß gemacht hat, zahlt jetzt die Zeche

Aida Cruises geht einen Trend mit, der noch schneller wächst als die Schiffe der Reederei. Die Folgen spüren ausgerechnet Flotten-Liebhaber.

© IMAGO/imagebroker

Fünf Dinge, die du noch nicht über Aida wusstest

Seit 1996 schippern die Aida-Kreuzfahrtschiffe über die Weltmeere. Wir haben fünf Fakten gesammelt, die du noch nicht über Aida wusstest.

Aida Cruises setzt auf neue Trends – und vergrault Gäste. So könnte es zumindest kommen, schaut man sich an, worauf das Stamm-Klientel so wert legt.

Seit einigen Jahren kristallisiert sich heraus, worauf Aida-Gäste wirklich Lust haben. Nämlich vor allem auf Ruhe, freie Liegen und Gaumen-Schmaus. Doch ein Kunden-Kreis will genau das Gegenteil, und das bekommt es jetzt…

Aida: Lauter, bunter, krasser

Trends kommen und gehen, manche bleiben. Aida Cruises setzt zunächst in Sachen fahrbarer Untersatz auf Dimensionen, die vor allem älteren Liebhabern der Flotte nicht so ganz gefallen wollen. Zu groß, zu voll, zu viel sind etwa die jüngsten Auswüchse der Flotte, wie die „Aida Cosma“ für viele. Jetzt rollt auf den Schiffen selbst Neues an, das nicht allen gefallen dürfte.

Tattoositzungen, Schlagerpartys und Thriller-Lesungen gehören mittlerweile fest zu den sogenannten „Themen-Kreuzfahrten“. Zunehmend nachgefragt und angeboten, wie Kreuzfahrtreedereien auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Themenkreuzfahrten sind Fahrten, die auf ein Thema zugeschnitten sind: beispielsweise Popsängerin Taylor Swift. Aida Cruises mischt da auch kräftig mit.

+++ Aida: Streik! Passagiere müssen sich auf Routenänderung gefasst machen +++

Aida: „Langanhaltender Trend“

Aida Cruises selbst gibt an, Themenkreuzfahrten lägen im Trend, Tourismusforscher Alexis Papathanassis von der Hochschule Bremerhaven stellt klar:. „Themenkreuzfahrten sind ein langanhaltender und zukunftsträchtiger Trend.“ Er gehe davon aus, dass dieser voraussichtlich anhalten werde. Das dürfte Folgen haben – vertreibt das Gäste von den Schiffen, die einfach nur in Ruhe ausspannen wollen?

Denkbar ist, dass sich Kreuzfahrt-Gäste, die sich in den Themen nicht wiederfinden oder den Fokus einfach woanders setzen, eben woanders umschauen müssen. Die Auswahl an passenden Reisen dürfte sich jedenfalls verkleinern, je mehr das Angebot an thematischen Reisen wächst. Für Reedereien soll das trotzdem vorteilhaft sein.


Mehr News:


Aida: Alles für den Wettbewerb

Papathanassis berichtet, Kreuzfahrten seien über die Jahre erschwinglicher und damit Mainstream geworden. Die Schiffe würden größer und größer. Nur wenige Werften könnten diese bauen. Folge sei, dass sich das Angebot ähnle. 

Themenkreuzfahrten ermöglichten es den Reedereien, sich in dem Massenmarkt von Wettbewerbern abzugrenzen. „So können Reedereien neue Kunden gewinnen und Stammkunden etwas Neues bieten“, sagte Papathanassis. Die Fahrten könnten zielgerichtet vermarktet werden und die Passagiere freuten sich, dass sie auf Gleichgesinnte träfen. Doch wer auf Aida-Fahrten ausschließlich „klassischen“ Gästen begegnen will, muss sich wohl woanders umschauen!