Diese Stadt bei Bremen war in den vergangenen Wochen häufig in den Schlagzeilen. Allerdings aus keinem erfreulichen Grund.
Delmenhorst bei Bremen zählt nämlich derzeit zu den Spitzenreitern einer besorgniserregenden Rangliste. Gemäß Robert Koch-Institut hatten am Sonntag 250 Kreise den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten. Den höchsten Wert hatte das Berchtesgadener Land mit 250,2 – gefolgt von Delmenhorst mit 241,1.
Bei Bremen: Der Anstieg ging rasant weiter
Schon recht früh in diesem Herbst war die Zahl der Coronafälle in Delmenhorst durch die Decke gegangen. Seit dem 8. Oktober ist die Stadt Corona-Risikogebiet. Damals hatte sie den Inzidenzwert von 50 erstmals überschritten. Und der Anstieg ging rasant weiter.
Wie erklärt man sich das bei der Stadt? „Hierzu gibt es keine gesicherten Erkenntnisse“, sagt der Delmenhorster Corona-Krisenstabsleiter Rudolf Mattern MOIN.DE. Allerdings könne festgestellt werden, dass Infektionen im beruflichen Umfeld, bei Reiserückkehrern und auch im familiären Umfeld für das Infektionsgeschehen in Delmenhorst hauptverantwortlich seien.
Die Stadt hat reagiert – mit einer Reihe von Maßnahmen und einem eindringlichen Appell des Oberbürgermeisters, den wirklich jeder versteht.
Bei Bremen: „Gemeinsam müssen wir daher alles unternehmen“
Axel Jahnz, Oberbürgermeister von Delmenhorst, hat sich vor gut einer Woche an die Bevölkerung gewandt. Und das gleich auf mehreren Sprachen. Auf der Internetseite der Stadt sind seine eindringlichen Worte auf Deutsch sowie auf Arabisch, Aramäisch, Bulgarisch, Englisch, Rumänisch, Russisch und Türkisch zu lesen.
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„Liebe Bürgerinnen und Bürger, unsere Stadt hat in Deutschland zurzeit leider die höchste Corona-Infektionsrate. Gemeinsam müssen wir daher alles unternehmen, um uns gegenseitig zu schützen und weitere Erkrankungen möglichst zu verhindern. Ich appelliere daher an Sie: Bitte halten Sie den Mindestabstand von 1,50 Metern zu anderen Menschen ein.“
Weiter bittet Jahnz, nach Möglichkeit Kontakte mit anderen Haushalten zu vermeiden, ebenso Feiern und andere Zusammenkünfte mit Menschen, die nicht im gleichen Haushalt wohnen. „Nur so kann es uns gelingen, die weitere Ansteckung zu minimieren und besonders ältere oder kranke Menschen nicht in Gefahr zu bringen. Ich danke Ihnen sehr herzlich!“
Bei Bremen: Unterricht in halben Klassen
Gleich mehrere, teils einschneidende Maßnahmen sollen zudem helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Hier sind ein paar Beispiele:
- Sperrstunde ab 23 Uhr
- Seit dem Ende der Herbstferien Schulunterricht in halber Besetzung, maximal 16 Schülerinnen und Schüler sind gleichzeitig im Präsenzunterricht
- Mund-Nasen-Schutz ist an einigen Orten Pflicht, zum Beispiel auf den Parkplätzen von Geschäften und Supermärkten
- Keine Zuschauer bei Sportveranstaltungen
- Besuche sind in Heimen bis 3. November nur einmal pro Woche für 45 Minuten möglich
Auf die Frage, was bislang am meisten helfe bei der Eindämmung des Virus, antwortet Rudolf Mattern: „Die Kontaktreduzierung im privaten Bereich.“ Der Krisenstabsleiter gibt sich zuversichtlich: „Derzeit gehen wir in Delmenhorst davon aus, mit den angeordneten Maßnahmen und einer kontinuierlichen Kontrolle der Umsetzung der Maßnahmen das Infektionsgeschehen eindämmen zu können.“
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Bei Bremen: Ein erster Lichtblick
Am Montag kamen tatsächlich gute Nachrichten aus Delmenhorst. Die Stadt vermeldete lediglich einen neuen Corona-Fall. 17 Personen waren in stationärer Behandlung.
„Erstmals seit Ende September ist die Zahl der akut an #COVID19 Erkrankten leicht auf 300 gesunken“, teilte die Stadt mit.
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Der Inzidenzwert ist trotzdem noch sehr hoch. Er liegt aktuell bei 211. Am Dienstag verzeichnete die Stadt ihren fünften Todesfall mit Covid-19. Und hatte es am Montag lediglich einen neuen Corona-Fall gegeben, waren es am Dienstag wieder 20. Die Lage bleibt angespannt.