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Büsum: Herzzerreißende Botschaft aus dem Urlaubs-Ort! Was dahinter steckt, macht tieftraurig

Diese Aussicht in Büsum macht die Menschen sentimental. „Ich habe Pippi in den Augen“.

Büsum
© IMAGO / Christian Ender

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Wer jüngst am Hafen von Büsum vorbei lief, bemerkte wahrscheinlich die Szenen, die sich dort jüngst abspielten.

Im Hafen von Büsum versammelten sich etliche Menschen mit Booten und Traktoren , stellten Schilder auf – der Grund: nicht weniger als ihre Existenz.

Büsum: Herzzerreißende Botschaft aus dem Urlaubs-Ort!

Dutzende Fischer von der niedersächsischen Nordseeküste wollten mit ihren Kuttern bei der ab Mittwoch (22. März) in Büsum in Schleswig-Holstein demonstrieren. Die Fischer fürchten angesichts eines drohenden Verbots von grundberührenden Netzen in Meeresschutzgebieten um ihre Existenz. Landwirte und Fischer sind dazu nach Polizeiangaben mit rund 380 bis 400 Traktoren sowie etwa 60 Kutter nach Büsum gefahren. Ein Höhepunkt der Proteste am Donnerstag war eine Kutterdemo.

Ein Schild bewegte die Menschen sehr und machte sie sentimental: „Papa, ich habe Angst, dass die unsere Fanggebiete sperren. Ich will doch auch Fischer werden“, die Worte von Ben, dem 12-jährige Sohn eines Fischers, stehen auf einem weißen Plakat geschrieben und stimmen wohl viele Menschen sentimental.

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In den sozialen Netzwerken teilen Büsum-Liebhaber und Fischer Bilder von dem Protest. Auf Facebook schreibt jemand zu dem Schild von Ben: „Es tut mir in Herzen weh! Ich habe Pippi in den Augen“. Ein Mann meint: „Eine Kultur, eine lange Tradition wird einfach kaputt gemacht, kämpft alle in Büsum“.

An einer Kutterdemo am Donnerstag vor Büsum wollen sich neben den Fischern aus Norddeutschland auch Betriebe aus Dänemark und den Niederlanden anschließen.

Büsum
Teilnehmer einer Protestveranstaltung von Bauern mit ihren Treckern kommen ihn einem Demonstrationszug vor dem Beginn der Agrarministerkonferenz in Büsum an. Foto: Christian Charisius/dpa

Allein aus dem ostfriesischen Fischerort Greetsiel haben sich 15 Kutter auf den Weg nach Büsum im Landkreis Dithmarschen gemacht. Weitere Kutter kämen etwa aus Accumersiel, Ditzum, Neuharlingersiel, Cuxhaven, Norddeich und Fedderwardersiel. Außerdem wollen Fischer und deren Familien mit Bussen zu der Demonstration anreisen.

Büsum: Anlass für den Protest

Anlass für den Protest ist ein kürzlich von der EU-Kommission vorgelegter Aktionsplan für eine nachhaltigere Fischerei. Demnach soll die Fischerei mit Grundschleppnetzen – also Netzen, die den Meeresgrund berühren – in Schutzgebieten spätestens 2030 unzulässig werden.

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Fischen mit Grundschleppnetzen steht unter anderem in der Kritik, da der Meeresboden durch das Fanggerät erheblich beschädigt werden kann. Wenn es dazu käme, blieben aus Sicht der Fischer kaum noch Fanggebiete vor den Küsten, in denen etwa die traditionelle Krabbenfischerei betrieben werden könnte.

Gerade die Krabbenfischer seien der Forderung zu mehr Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren auch im Rahmen der Zertifizierung für das Umweltsiegel MSC nachgekommen, sagte Gerold Conradi, zweiter Vorsitzender des Landesfischereiverbandes Weser-Ems.

„Wir arbeiten ständig daran, unser Fanggeschirr noch nachhaltiger zu machen.“ Außerdem gebe es ein Monitoring für den Beifang. „Wir sind nicht bereit auch nur einen Quadratmeter Fanggebiet abzugeben“, sagte Conradi.


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Büsum: Umweltschutzorganisationen stellen Forderungen

Umweltschutzorganisationen wie der Nabu und der WWF sehen das anders. Sie fordern von den Fischerei mehr Einsatz für den Meeresschutz. Jahrelang seien Empfehlungen der Wissenschaft und des Naturschutzes ignoriert worden, sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger in einer Mitteilung. „Jetzt rächen sich die Jahre der Tatenlosigkeit. Wie beim Klimaschutz braucht es nun drastische Maßnahmen, um die biologische Vielfalt der Meere vor den Auswirkungen der Grundschleppnetze zu schützen und ihre Resilienz zu stärken.“ (mit dpa)