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Bundestagswahl in Rostock: Zwei klare Siegerinnen – CDU und Linke haben das Nachsehen

Bundestagswahl in Rostock: Zwei klare Siegerinnen – CDU und Linke haben das Nachsehen

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© SPD Rostock / Silke Paustian

Jamaika, Ampel, Kenia: Das steckt hinter den Bezeichnungen möglicher Koalitionen

Nicht nur zur Bundestagswahl am 26. September wird es spannend. Auch nach der Wahl wird es viele offene Fragen geben. Denn: es geht für die Parteien in die Koalitionsverhandlungen. Wer regiert mit wem? Welche Bündnisse wird es geben? Jamaika, Ampel oder Kenia? Was steckt hinter diesen Bezeichnungen? Wir erklären es dir.

Bei der Bundestagswahl in Rostock gibt es zwei klare Siegerinnen: Katrin Zschau und die SPD. Wobei in ihrer Person gleich beide Siegerinnen zusammenkommen. Der Wahlkreis 14, zu dem neben der Stadt Rostock auch ein Teil des Landkreises gehört, ist bisher von drei Männern in Berlin repräsentiert worden: Peter Stein (CDU), Dietmar Bartsch (Die Linke) und Reinhold Hagen (FDP).

Schon früh am Abend der Bundestagswahl in Rostock zeichnete sich ab, dass Katrin Zschau vorne liegt. Auch bei den Zweitstimmen holte die SPD die meisten Stimmen. Der Spitzenkandidat der Linken für die Bundestagswahl, Dietmar Bartsch, hat das Direktmandat verpasst. CDU-Politiker Peter Stein landet sogar nur auf Platz 3, obwohl er noch 2017 Gewinner im Wahlkreis war.

Zwischenergebnisse der Bundestagswahl in Rostock (260 ausgezählte Gebiete von 260):

  • Peter Stein, CDU: 18,7 %
  • Tobias Pontow, AfD: 12,2 %
  • Dr. Dietmar Gerhard Bartsch, De Linke: 18,2 %
  • Katrin Zschau, SPD: 27 %
  • Hagen Reinhold, FDP: 7,5 %
  • Andreas Tesche, Grüne: 10,2 %
  • Seraphine Antonia Jörn, Tierschutzpartei: 2,8 %
  • Christine Dubberke, Freie Wähler: 1,3 %
  • Eric Dunst, MLPD: 0,2 %
  • Dr. Susanne Franziska Gertrud Kreft, Die Basis: 2,9 %
  • Jan-Peter Rühmann, Piraten: 0,8 %

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News-Blog zur Bundestagswahl in Rostock

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Montag, 27. September:

7.28 Uhr: Linken-Spitzenkandidat wird nach Niederlage deutlich – DAS hat seiner Partei geschadet

Der Spitzenkandidat der Linken für die Bundestagswahl, Dietmar Bartsch, hat im Wahlkreis 14 Rostock – Landkreis Rostock II das Direktmandat verpasst. Der bisherige Fraktionschef seiner Partei im Bundestag erhielt 18,2 Prozent der Erststimmen.

Im Interview mit „ZDF Heute“ erklärt Bartsch, dass es in den letzten Jahren einige Fehler gab und es „ein ,weiter so‘ nicht geben kann und wir uns als Linke einige Grundfragen stellen müssen.“

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Und der Fraktionsvorsitzende weiter: „Natürlich hat auch die Polarisierung von Olaf Scholz oder Armin Laschet uns selbstverständlich geschadet. Ich habe nicht wenige Wähler erlebt, die gesagt haben: ,Ich wähl den Laschet nicht, deswegen muss ich den Scholz wählen. Das spielte schon eine Rolle. Aber diese Dinge können immer sein. Wir müssen aber auch bei uns hinterfragen, was ist dort in den letzten Jahren falsch gelaufen.“

Die Partei verpasst nach dem vorläufigen Ergebnis knapp die Fünf-Prozent-Hürde und kommt auf 4,9 Prozent. Aber da die Linke drei Direktmandate in den Wahlkreisen geholt hat, darf sie trotzdem in Fraktionsstärke in den Bundestag einziehen.

Sonntag, 26. September:

23.58 Uhr: Katrin Zschau gewinnt Direktmandat

Katrin Zschau, Geschäftsführerin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Mecklenburg-Vorpommern, hat das Direktmandat im Wahlkreis Rostock gewonnen. Die SPD-Kandidatin mit Jahrgang 1976 zeigte sich bei Instagram in ihrer Story hocherfreut und erleichtert und betonte, dass es jetzt an die Arbeit gehe. „Völlig demütig“ sei sie an diesem Wahlabend.

Die drei bisherigen Kandidaten im Bundestag hat sie stimmenmäßig weit hinter sich gelassen.

Bei den Zweitstimmen hat die SPD 29,1 Prozent der Stimmen geholt. Auf die CDU kommen 14,2 Prozent der Stimmen. Die Linke holte 13,2 Prozent der Stimmen, die Grünen 12,7 Prozent. Auf die AfD kommen 12,7 Prozent, auf die FDP 9,1 Prozent.

20.24 Uhr: Nach ersten Ergebnissen liegt SPD deutlich vorn

Bei den Erststimmen liegt mit Katrin Zschau nach ersten Ergebnissen die SPD vorne. Das Gleiche gilt für die Zweitstimmen. Da holt die SPD nach aktuellem Stand 29 Prozent, gefolgt von der AfD mit 14,6 Prozent, der CDU mit 14,3 Prozent und der Linken mit 12,8 Prozent.

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15.23 Uhr: Wahlbeteiligung in Mecklenburg-Vorpommern bis 14 Uhr bei 32,5 Prozent

Bei der Doppelwahl in Mecklenburg-Vorpommern haben am Sonntag bis 14 Uhr 32,5 Prozent der Wahlberechtigten in den Wahllokalen ihre Stimme abgegeben. Das teilte Landeswahlleiterin Gudrun Beneicke mit. Bei der Bundestagswahl 2017 hatte die Wahlbeteiligung bis 14 Uhr bei 37,3 Prozent gelegen, bei der Landtagswahl 2016 bei 32,8 Prozent.

Die endgültige Wahlbeteiligung betrug bei diesen Wahlen 70,9 Prozent beziehungsweise 61,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung zur Landtagswahl wurde den Angaben zufolge um 14.00 Uhr nicht gesondert aufgeführt, weil die Abweichungen zur Bundestagswahl nur marginal sind.

14.43 Uhr: Mann geht zur Wahl und muss sich Beleidigungen anhören

Das hatte er sich ganz anders vorgestellt: Ein Mann, der vergangenen Woche eingebürgert wurde, durfte, nachdem er nun seit sechs Jahren in Deutschland wohnt, zum ersten Mal wählen. Seit Jahren sei er schon politisch interessiert, berichtet er auf Facebook. Zur Bundestagwahl wollte er endlich „das Gefühl der Wahlkabine erleben, was in vielen Ländern nicht selbstverständlich ist und in Syrien beispielsweise vielen das Leben gekostet hat.“

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Auf diesen Tag habe er lange hingefiebert, „denn ich darf zum ersten Mal in meinem Leben politisch mitentscheiden und die eigene Zukunft mitgestalten.“ Doch als er sich in die Schlange vor dem Wahllokal einreihte, erlebte er Unfassbares. Die umstehenden Wähler hätten ihn seltsam angeschaut. Doch es kam noch schlimmer: Die Frau, die hinter ihm stand, habe zu ihrem Mann gesagt: „Schade, dass solche Menschen wählen dürfen“.

Und weiter: „Armes Deutschland“. Sie habe den Arm gehoben, was der Mann als „deutlichen Hitlergruß“ beschreibt. „Sieben Minuten musste ich warten und Beleidigungen hören, bis ich endlich wählen konnte“, erzählt der Mann in seinem Post. Für ihn absolut „unerträglich“. Für ihn das erste und letzte Mal, dass er wählen gehen wird, zumindest in MV. „Das ist definitiv nicht das Land, wo die Würde der Menschen unantastbar ist“, lautet sein Fazit.

12.10 Uhr: Manuela Schwesig trägt auf Rostocker Ehrenamtsball DIESES Kleid

Am Samstagabend vor der Landtagswahl war Manuela Schwesig mit ihrem Ehemann Stefan zu Gast auf dem Rostocker Ehrenamtsball. Dort posierte sie für Fotos unter anderem mit Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen.

+++ Hier geht’s zum Newsblog der Landtagswah MV +++

Viele hatten jedoch nur Augen für eine Sache: das Kleid von Manuela Schwesig. Ob ihre schwarzrote Abendgarderobe eine modische Vorliebe oder sogar ein Hinweis auf eine mögliche Koalitions sei, ließ die Ministerpräsidentin laut „Ostsee-Zeitung“ offen.

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Samstag, 25. September:

16.44 Uhr: Rostock für die Wahlen gerüstet

Insgesamt 168.000 Rostocker sind am Sonntag zum Wählen aufgerufen. Viele werden allerdings Zuhause bleiben, statt in eines der 134 Wahllokale zu gehen. Wie im gesamten Land haben sich viele Bürger für die Briefwahl entschieden. 54.000 Anträge hat das Rathaus bearbeitet.

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„Eine immense Zahl, so viele wie noch nie“, sagt Bettina Bestier, Leiterin des Fachbereichs Wahlen und Bürgeranliegen im Rostocker Rathaus den „Norddeutschen Neuesten Nachrichten“ (NNN). Vor vier Jahren waren es rund 34.000 Breifwähler. Für diejenigen, die doch in Präsenz ihre Stimme abgeben wollen, ist die Hansestadt gut vorbereitet.

„Sonst hätte ich auch nicht mehr schlafen können“, berichtet Bettina Bestier den „NNN“. Wähler müssen ihren eigenen Stift und eine medizinische Maske mitbringen. Man hofft, dass die Auszählung der Doppelwahl gegen Mitternacht abgeschlossen sein wird. „Aber es wird wohl eher 2 Uhr morgens werden“, ist sich Bestier sicher.

Bundestagswahl in Rostock: Der CDU-Kandidat holte 2017 die meisten Erststimmen

Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren hatte das Direktmandat in Rostock Peter Stein, Jahrgang 1968, von der CDU gewonnen. Er ist auch in diesem Jahr wieder Direktkandidat seiner Partei.

Der studierte Architekt war von 2006 und 2011 Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und seit 2012 wieder Stadtplaner der Hansestadt Rostock. Der CDU-Kandidat holte 2017 insgesamt 29,5 Prozent der Erstimmenanteile. Es folgte Dietmar Bartsch von den Linken mit 24,8 Prozent.

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Bartsch wurde über die Landesliste in den Bundestag gewählt, ebenso Reinhold Hagen von der FDP.

Rostock: Dieses Urgestein ist nicht nur in MV bekannt

Dietmar Bartsch ist im Bundestag ein echtes Urgestein und durch seine Rollen innerhalb der Partei auch weit über Mecklenburg-Vorpommern (MV) hinaus bekannt.

Er saß bereits von 1998 bis 2002 im Bundestag, von Januar 2010 bis Oktober 2015 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken. Seit Oktober 2015 ist er Fraktionsvorsitzender.

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Das ist Rostock:

  • Die größte Stadt unter den 84 Städten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern ist Rostock
  • Dort leben rund 209.000 Menschen (Stand: 2019)
  • Die Hafenstadt reizt doch ihre attraktive Lage an der Ostsee
  • Bekannt ist sie außerdem als Universitätsstadt mit der im Jahr 1419 gegründeten Uni
  • Rostock ist nicht nur ein beliebter Urlaubsort, sondern auch Wirtschafts- und Verkehrsknotenpunkt im Norden Deutschlands

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Reinhold Hagen von der FDP hatte bereits 2013 ein kurzes Intermezzo im Bundestag. Er rückte für den ausgeschiedenen Christian Ahrendt nach. Als die FDP dann an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, schied er wieder aus dem Bundestag aus. Seit der Wahl 2017 gehört Hagen dem Bundestag wieder an. Er ist selbstständiger Maurer- und Betonbaumeister.

Laut aktuellen Umfragen sieht es für die Kandidatin der SPD bei dieser Wahl nicht schlecht aus aus. Die SPD lag bei einer Umfrage Mitte September bei 38 Prozent und wäre damit stärkste Kraft. Es könnten also auch einige Erststimmen auf Direktkandidatin Katrin Zschau abfallen.

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Sie ist Geschäftsführerin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

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Zschau, Jahrgang 1976, will sich unter anderem dafür einsetzen, die Renten abzusichern, ein würdevolles Pflege- und Gesundheitssystem zu ermöglichen und für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.

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Mehr News aus Rostock und anderen Städten in MV:

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Hier ist eine Übersicht von allen Direktkandidatinnen und -kandidaten im Wahlkreis Rostock – Landkreis Rostock:

  • Peter Stein, CDU
  • Tobias Pontow, AfD
  • Dr. Dietmar Gerhard Bartsch, DIE LINKE
  • Katrin Zschau, SPD
  • Hagen Reinhold, FDP
  • Andreas Tesche, GRÜNE
  • Seraphine Antonia Jörn, Tierschutzpartei
  • Christine Dubberke, Freie Wähler
  • Eric Dunst, MLPD
  • Dr. Susanne Franziska Gertrud Kreft, Die Basis
  • Jan-Peter Rühmann, Piraten

Während mit Dietmar Bartsch ein Urgestein im Bundestag mit Jahrgang 1958 zur Wahl steht, kandidiert mit der Schülerin Seraphine Antonia Jörn auch eine 20-Jährige bei dieser Bundestagswahl in Rostock. Wer es am Ende mit einem Direktmandat oder über die Landesliste in den Bundestag schafft, wird sich am 26. September entscheiden.

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Die Bundestagswahl in Norddeutschland:

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Zum Wahlkreis Rostock gehören neben der Hansestadt Rostock auch die amtsfreien Gemeinden Graal-Müritz, Sanitz und Dummerstorf sowie die Ämter Carbäk, Rostocker Heide, Tessin, Schwaan und Warnow-West.

Die Wahllokale im gesamten Wahlkreis haben am Sonntag, 26. September von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr Informationen dazu findest du >>> hier. (kbm, mk)