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Camping am Ende? Jetzt setzt sich dieser irre Trend immer mehr durch

Camping am Ende? Jetzt setzt sich dieser irre Trend immer mehr durch

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Camping ist heutzutage nicht mehr unbedingt Camping (Symbolfoto). Foto: imago images/Manfred Segerer

Beim Gedanken an Camping in Verbindung mit einem Zelt kommen sicher bei vielen unliebsame Erinnerungen zurück: Durchwachte Nächte mit Ästen im Rücken und scheußlichem Instantkaffee bei Minus zehn Grad am Morgen.

Nun schwappt ein Trend in den Norden, der damit aufräumen will: Glamping. Das ist Camping mit der Extraportion Glamour. Die Ostsee spielt hier sogar auch schon mit: Ein Glamping-Platz dort gehört bereits zu den besten in ganz Deutschland. Wir verraten dir, was sich hinter dem neuen Trend verbirgt, der Betreibern und Gästen Sorgen bereitet.

Camping mal ganz anders

Sogar der „Bachelor“ lud in der aktuellen Staffel seine Herzensdamen zum Glamping ein. Und immer mehr Menschen auf der ganzen Welt setzen auf das besondere Naturerlebnis.

Wer ein wenig mehr Luxus mitten in der Natur erleben will, steigt in einen Camper oder bucht sich ein Ferienhaus im Wald. In Sachen Annehmlichkeiten klafft zwischen einem Zelt-Urlaub und dem Aufenthalt in einem vollausgestatteten Camper allerdings eine große Lücke.

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Camping mit der Extra-Portion Luxus

Genau die soll Glamping schließen. Große Zelte, in denen die Bewohner aufrecht stehen können, festgezurrt auf einem Holzpodest. In der geräumigen Jurte findet sich Platz für Betten, Tisch, Stuhl und noch vieles mehr. Die Holzbohlen erstrecken sich weit über das saftige Gras, sodass Liegestühle und Sonnenschirme ebenerdig stehen – so sieht eine klassische Glamping-Behausung aus.

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Camping-Urlaub angesagt wie nie – das steckt dahinter:

  • Camping wurde Anfang des 20. Jahrhunderts populär und ist mittlerweile eine weitverbreitete Urlaubs- und Reiseform.
  • In den meisten Ländern Europas ist Camping außerhalb dafür vorgesehener Einrichtungen (wildes Campen) nicht erlaubt oder nur unter strengen Auflagen gestattet.
  • Über zehn Millionen Deutsche betreiben ab und zu Camping oder Caraving, fast zwei Millionen sogar häufig.
  • Besonders beliebt bei den Deutschen für einem Campingurlaub ist das eigene Land, gefolgt von den wärmeren Mittelmeerländern Italien und Frankreich.
  • 2020 gab es in Deutschland 2.862 Campingplätze mit einer Anzahl von etwa 209.000 Stellplätzen.

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Mittlerweile gibt es sogar ganze Glamping-Dörfer, in denen neben den Riesenzelten auch hölzerne Wagen zu finden sind, die ähnlich viel Komfort bieten. Privatsphäre wird dazu auf vielen Plätzen groß geschrieben und gehört mit zum Erlebnispaket: Zwischen den „Einheiten“ bleibt viel Platz, um allen Gästen Ruhe zu ermöglichen.

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Camping an der Ostsee: Hier lohnt es sich

Laut einer Auswertung von Glamping.de gehören gleich zwei Anbieter von der Ostsee zu den Glamping-Spitzenreitern: Der Camping & Ostseeferienpark Walkyrien belegt Platz acht. Und nicht ganz in den TOP 10, aber immerhin auf Platz 15 befindet sich der Ostseecampingplatz Familie Heide.

Der Ostseeferienpark Walkyrien bietet neben klassischem Camping mit Wohnmobil oder Zelt kleine Hütten an, die fast schon in Richtung Ferienhaus gehen. Sie sind jedoch so klein, das echtes Glamping-Feeling aufkommt. Die Familie Heide hat ebenfalls kleine Hütten im Programm, die dem Trend des Glamping folgen.

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Kritik am neuen Camping-Trend

Bei aller Begeisterung steht die neue Luxus-Variante des Campings allerdings auch in der Kritik. Wie Marina Möhrle in ihrer Bachelor-Thesis beleuchtet, sorgen sich Betreiber von Plätzen darum, dass die neue Form des Campings die Traditionelle verdrängen könnte.

Bestandskunden fühlten sich durch den um sich greifenden Trend verunsichert. Außerdem sei die Finanzierung der aufwendigen Unterkünfte nicht immer leicht zu stemmen.

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Die Harmonie auf den gemischten Plätzen stehe für eine konfliktfreies Fortbestehen des Glampings im Vordergrund, zeigt Möhrle auf. Es bleibt abzuwarten, ob die luxuriöse Variante des Campings nicht sogar die Ursprünge verdrängt. (wip)