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Camping: Beliebter Platz plötzlich dicht! „Steuerhinterziehung, Betrug, illegale Unterbringung“

Ein bekannter Camping-Platz steht vor dem Aus! Von jetzt auf gleich kam ein waschechter Skandal ans Licht. Urlauber mussten sofort ihre Sachen packen.

© IMAGO / Panthermedia / ANP

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Camping-Freunde müssen einen herben Schlag hinnehmen!

Ein Camping-Platz in Holland zog über Jahrzehnte Camping-Begeisterte an. Doch damit ist jetzt Schluss – und zwar auf ganz üble Weise…

Camping-Platz wird zum Aushängeschild

Im kleinen Ort Ommel in den Niederlanden, unweit der deutschen Grenze, liegt der „Ferienpark Prinsenmeer“. Der Park liegt um einen See herum und besonders aus Nordrhein-Westfalen ist es kein weiter Weg zur holländischen Camping-Idylle.

Über 1.700 Stellplätze für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile bietet das „Prinsenmeer“. Eigentümer Peter Gillis und seine Familie sind bereits seit 1986 im Besitz des Ferienparks, die zu der Oostappen-Gruppe gehört. Das Unternehmen hat schon einige Ferienparks gekauft, mittlerweile 12 Parks. Das Aushängeschild blieb trotzdem immer „Prinsenmeer“. Doch aktuell sieht es nicht gut aus.

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Camping: Dramatisches Ende für Ferienpark

Vor vier Jahren begann es für Eigentümer Peter Gillis bereits brenzlig zu werden. Der Fiscal Intelligence and Investigation Service (FIOD), die Steuerbehörden, die Staatsanwaltschaft sowie Polizei und Gemeinde Asten führten Razzien durch, bei denen auch die Zentrale der Oostappen-Gruppe und der Park Prinsenmeer in den Fokus rückten. Unterlagen und einige Fahrzeuge wurden beschlagnahmt und sogar eine Waffe war zu dem Zeitpunkt aufgetaucht.

Vier Jahre lang war unklar, wofür Gillis verdächtigt wird und was die Ermittlungen hervorbrachten – bis jetzt. Steuerbetrug ist laut der niederländischen Zeitung „Omroep Brabant“ der Verdacht. Das Unternehmen soll falsche und unvollständige Angaben gemacht und seit 2016 keine Jahresabschlüsse eingereicht haben.

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Camping: Platz-Eigentümer schrieb sogar ein Buch

Die Krux ist auch, dass Peter Gillis selbst über das Geld verdienen belehrt, sogar ein Buch mit dem Titel „Peter Gillis: Masse ist Bargeld“ (Anmerkung der Redaktion: Titel übersetzt) auf den Markt brachte. Als Nebenverdienst ließ er seit Jahren Wanderarbeiter in seinen Parks wohnen – auch im Prinsenmeer. Fast vierhundert Wanderarbeiter, überwiegend polnischer Herkunft, lebten seit 2009 in den Chalets des Parks.

Erlaubt war das nicht und die Gemeinde Asten lehnte Anträge auf Legalisierung strikt ab, verbot sogar im Jahr 2019 die Wanderarbeiter in den Parks. Eine Strafe von einer halben Million Euro wurden fällig, bis die letzten Arbeiter im April 2021 den Park verließen.

Weitere Vorwürfe trudelten auch noch ein: Brandschutz-Richtlinien seien nicht eingehalten worden. Bis vor Kurzem hatte er Zeit bekommen, den Park sicherer zu machen. Das ist nicht geschehen. Es ist aber ohnehin zu spät: Am Mittwoch beschloss die Gemeinde, den Park zu schließen. Bis Freitag (8. Dezember) sollten Urlauber, Mitarbeiter – auch illegale – den Park verlassen haben. Im Januar wird der Gemeinderat von Asten über die Zukunft der illegalen Mitarbeiter entscheiden.


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Camping-Urlauber sind aufgebracht

Die Schließung ist seitens Gemeinde endgültig, doch vom Tisch ist es noch nicht ganz: Eigentümer Gillis könnte noch Widerspruch einlegen und die getroffene Entscheidung anfechten.

Ob nach diesem Skandal noch Camping-Urlauber eintrudeln, ist fraglich. Die Stimmung in den sozialen Medien sieht entsprechend verhalten aus. Camper warnen sich gegenseitig und diskutieren in den Kommentaren zum Thema. Einige wundern sich, dass „von heute auf morgen“ dichtgemacht wird. „Steuerhinterziehung, Betrug, illegale Unterbringung“, fasst jemand nochmal deutlich zusammen.

Camping-Begeisterte sind entsprechend geschockt – auch Kenner und Urlauber vor Ort sollen zum Teil bis zur Schließung nichts mitbekommen haben. Camper vor Ort „haben es über die Medien erfahren“, heißt es.