Neuigkeiten im Fall der umstrittenen Stellplatzsteuer auf Campingplätzen in Neustadt! Dauercamper gehören auf vielen Plätzen längst zum Alltag. Schätzungsweise leben in Deutschland bereits über 300.000 Menschen dauerhaft in ihren Wohnwagen. Doch für diese Personen stehen offenbar vielerorts harte Zeiten bevor…
Unter anderem in Neustadt in Schleswig-Holstein wurde kürzlich eine neue Stellplatzsteuer für Dauercamper beschlossen (MOIN.DE berichtete). Doch es regt sich immer mehr Widerstand gegen das umstrittene Vorhaben. Nun hat sich der Bürgermeister gegenüber unserer Redaktion zu Wort gemeldet.
Camping: Gemeinde muss reagieren
Die umstrittene Stellplatzsteuer für Dauercamper wurde bereits 2016 und 2018 in der Politik von Neustadt debattiert. Seit vergangenem Dezember ist es offiziell: 2024 kommt sie. Die Gemeinde ist auf die zusätzlichen Einnahmen angewiesen. „Die Gemeinden sind wie auch Privatpersonen von den allgemeinen Kostensteigerungen betroffen und müssen hierauf reagieren“, erklärt Bürgermeister Mirko Spieckermann gegenüber unserer Redaktion.
Die Steuer soll ganze neun Prozent der jährlichen Stellplatzmiete umfassen – bei vielen Camping-Fans kommt das Vorhaben überhaupt nicht gut an. Es macht sich heftige Kritik an der Entscheidung der Stadt breit. „Unzufriedenheit der Betroffenen hinsichtlich der Einführung der Stellplatzsteuer kann ich nachvollziehen“, meint Bürgermeister Spieckermann. Einem Kernelement der Kritik widerspricht er dann aber doch deutlich…
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Camping: Online-Petition gegen Steuer
„Dem Einwand, dass es sich um eine Steuer handle, die vor allem Geringverdiener trifft, kann pauschal nicht zugestimmt werden.“ So würden die nun besteuerten Dauercamper durchaus in der Lage sein, Kosten für Erwerb und Instandhaltung ihrer Campingfahrzeuge sowie die jährliche Stellplatzmiete zu erbringen. „Dies setzt eine gewisse Finanzkraft voraus, die offenbar vorhanden ist“, sagt Spieckermann gegenüber MOIN.DE.
Ohne weitere Einnahmen sei eine Deckung der Kosten für die Gemeinde nicht mehr zu erreichen. Eine Stellplatzmiete ist dabei nichts Ungewöhnliches – in vielen anderen Gemeinden in Schleswig-Holstein wird sie schon seit Jahren erhoben.
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Viele Dauercamper in der Region wollen sich die Steuer dennoch nicht gefallen lassen. Mittlerweile wurde eine Online-Petition gegen die Einführung auf den Weg gebracht. Nach wenigen Tagen gibt es schon knapp 1000 Unterzeichner. Ihr Argument: Dauercamper würden ohnehin schon viel zum Umsatz des Wirtschaftsstandortes Neustadt beitragen.