Den Überblick über die Corona-Lage im Norden zu behalten, ist nicht leicht. Es gibt immer neue Lockerungen, weil die Inzidenzen richtig stark sinken. Und das gilt für alle Bundesländer im Norden, wie unsere Übersicht zeigt.
Gleichzeitig gibt es angesichts neuer Corona-Varianten auch die Befürchtung, dass diese Schritte zu schnell gehen.
Wie gehabt gilt: Alle wichtigen Entwicklungen findest du in diesem News-Blog.
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Corona-Zahlen im Norden aktuell (RKI-Inzidenzwerte):
- Hamburg: 9
- Schleswig-Holstein: 3
- Mecklenburg-Vorpommern: 2
- Bremen: 6
- Niedersachsen: 3
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Alle Entwicklungen zum Coronavirus im Norden im News-Ticker
Freitag, 2. Juli
15.02 Uhr: Keine Zweitimpfung mit Astrazeneca mehr in Hamburg
Nach der überraschenden Äußerung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut zu Astrazeneca sollen in Hamburg alle mit einer ersten Impfung dieser Art nun eine Zweitimpfung mit Biontech oder Moderna bekommen. Hamburg gehe davon aus, dass es bei der Empfehlung der Stiko bleibe und werde sie darum in seinem Impfzentrum umsetzen, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Freitag nach einer Bund-Länder-Beratung.
Der vorhandene mRNA-Impfstoff von Biontech und Moderna werde jetzt vorrangig für die anstehenden 50.000 Zweitimpfungen von Menschen mit Astrazeneca-Erstimpfung gebraucht. Die Folge: „Wir haben heute die Terminvergabe für neue Erstimpfungen einstellen müssen“, sagte Leonhard. Das gelte zumindest für die kommenden zwei Wochen. Es bedeute auch, dass sich das Impftempo bei den jüngeren Altersgruppen etwas verlangsamen werde.
Für die Hausärzte prüft das Bundesgesundheitsministerium der Senatorin zufolge, wie kurzfristig mehr mRNA-Impfstoffe bereitgestellt werden können. Sie betonte zugleich, dass Menschen mit zwei Astrazeneca-Impfungen auch sehr gut gegen das Coronavirus und die Delta-Variante geschützt seien. Die kombinierte Impfung sei nach zwei wissenschaftlichen Studien nur noch etwas besser. Wer bereits einen Termin für eine Zweitimpfung mit Astrazeneca im Impfzentrum habe, brauche nichts zu tun. Bei dem Termin werde dann eben Biontech oder Moderna gespritzt.
Mittwoch, 30. Juni
17.06 Uhr: Keine „Impfmüdigkeit“ in Hamburg
Immer öfter werden Impftermine auch im Norden des Landes derzeit nicht wahrgenommen oder verschoben. Unter anderem haben die Landesgesundheitsministerien von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern eine hohe Zahl an Terminabsagen festgestellt.
Auch Mitarbeitende des Hamburger Impfzentrums befürchteten unter anderem angesichts des anstehenden EM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft am Dienstagabend mehrere Terminausfälle.
In Hamburg jedoch sei eine deutliche Zunahme an ausgefallenen Terminen nicht zu beobachten, heißt es auf Anfrage von MOIN.DE seitens der Sozialbehörde.
„Es findet keine statistische exakte Erfassung statt. Dass Impftermine in deutlich zunehmenden Maß ausfallen, beobachten wir nicht. Neu eingestellte Termine werden schnell vergeben, eine ‚Impfmüdigkeit‘ beobachten wir in Hamburg nicht.“
Auch zum Dienstagabend lagen demnach keine statistischen Erfassungen zu abgesagten oder nicht wahrgenommenen Terminen vor. Es seien jedoch wie an anderen Tagen gut 8000 Impfungen durchgeführt worden, so dass es keine Anhaltspunkte für ein Nichterscheinen wegen des Fußballspiels gebe. „Die telefonische Terminbuchung ging allerdings im Zeitraum während des Fußballspiels in der Tat merklich zurück“, teilte die Sozialbehörde mit.
Dienstag, 29. Juni
15.44 Uhr: Impfzentren Husum und Niebüll bieten Reste-Impfungen für alle an
In den Impfzentren in Husum und Niebüll (beide Kreis Nordfriesland) kann sich ab sofort jeder für eine Covid-19-Schutzimpfung mit übrig bleibenden Dosen des Biontech-Präparats anmelden. „Bisher haben wir unsere Reste eingesetzt, um besonders gefährdete Personengruppen außer der Reihe zu impfen – zum Beispiel Klinikmitarbeiter, Pflegedienste und den Rettungsdienst“, sagte Impf-Koordinator Bernd Petersen am Dienstag. Diese seien mittlerweile alle geimpft.
Täglich fallen an beiden Standorten jeweils geringe Restmengen an, die für ein paar zusätzliche Impfungen ausreichen. Menschen aus dem Kreisgebiet können sich per E-Mail (impfzentrum@messehusum.de) mit Angabe von Namen und Mobilfunknummer vormerken lassen. Jeweils gegen 17.00 Uhr werden Impfkandidaten angerufen. Diese müssen bis 18.00 Uhr in die Impfzentren kommen. „Bisher haben wir noch keine einzige Dosis eines Impfstoffes wegwerfen müssen, und so soll es auch bleiben“, sagte Petersen.
13.43 Uhr: Weitere Lockerungen in Hamburg
Grund zur Freude für die Einwohner der Hansestadt! Für Hamburg gibt es weitere Lockerungen. Tanzveranstaltungen im Freien sind mit bis zu 250 Personen sind ab Freitag wieder erlaubt. Allerdings sind solche Events an Testpflicht und Kontaktnachverfolgung gebunden.
Die Gültigkeit von Antigen-Schnelltest ist außerdem von 24 auf 48 Stunden erweitert worden. Allerdings gibt es auch eine weitere Einschränkung. Freitag und Samstag von 21 bis sechs Uhr gilt ab sofort ein Alkoholverbot im Stadtpark .
Montag, 28. Juni
17.55 Uhr: Bis zu 40 Prozent Impftermin-Absagen HIER
Im Kampf gegen die Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland setzt die Bundesregierung vor allem auf eines: das Impfen. Bis Ende Juli/Anfang August soll soll Kanzleramtsminister Helge Braun „jeder, der möchte auch seine erste Impfung bekommen“. Doch es gibt ein Problem.
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Die Impfbereitschaft in Deutschland nimmt offenbar immer mehr ab. Das ist das Ergebnis einer „Tagesspiegel“-Umfrage in den Gesundheitsministerien aller 16 Bundesländern. Demnach werden jeden Tag Zigtausende Covid-19-Impftermine abgesagt.
Besonders viele Impfschwänzer gibt es laut der Umfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Dort liegen die Terminabsagen bei 15 bis 40 Prozent – und das, obwohl jetzt genügend Dosen vorhanden sind. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt der Anteil gestrichener Termine bei bis zu sechs Prozent.
„Das mag mit der Urlaubszeit zusammenhängen oder damit, dass auch Termine bei niedergelassenen Ärzten wahrgenommen werden“, so Harry Glawe, Gesundheitsminister in Mecklenburg-Vorpommern. Dies sei eine Momentaufnahme, die sich hoffentlich nicht verstetige.
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Ein Grund zur Sorge? „Das ist nicht besorgniserregend. Es ist davon auszugehen, dass Menschen, die Impftermine in Impfzentren verfallen lassen, sich inzwischen anderweitig haben impfen lassen“, sagt Christian Hesse, Leiter der Abteilung für Mathematische Statistik an der Universität Stuttgart zu „Bild“.
Die Impfbereitschaft in der Bevölkerung wäre weiterhin hoch und läge bei etwa 75 Prozent. „Absagen wären dann ein Problem, wenn sie zum Beispiel darauf zurückzuführen wären, dass der prozentuale Anteil der Impfskeptiker und -Verweigerer um zehn bis 20 Prozentpunkte zunehmen würde.“
7.57 Uhr: Priorisierung im Hamburger Impfzentrum endet
Die Priorisierung im Hamburger Impfzentrum ist aufgehoben. Am Montag sollten damit laut Gesundheitsbehörde mehr als 10.000 Termine für alle Hamburgerinnen und Hamburger buchbar sein. Eine bestimmte Reihenfolge oder besondere Nachweispflichten gelten nicht mehr.
Alle Bürger, die priorisiert eine Schutzimpfung erhalten sollten, hätten in der Hansestadt nun ausreichend Gelegenheit gehabt, einen Termin zu vereinbaren, teilte die Behörde weiter mit. Berechtigte der Impfpriorität 3 waren beispielsweise über 60-Jährige, Menschen mit Vorerkrankungen oder einem Beruf mit hohem Ansteckungsrisiko.
Kein Impfangebot für Kinder
„Mehr als 900.000 Menschen, und damit rund die Hälfte der Menschen in Hamburg, haben schon mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten“, sagte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD). „Es ist etwas ganz Besonderes, wie wir in den vergangenen Monaten sehr konsequent zunächst die Alten, Kranken und Verletzlichsten unserer Stadt geschützt haben.“ Nun könne sich jeder um einen Impftermin bemühen. Es werde aber noch immer etliche Wochen dauern, bis alle ihren Impftermin hinter sich hätten.
Die Terminvereinbarung ist telefonisch unter 116117 und online unter www.impfterminservice.de möglich. Hausärzte können bereits seit dem 7. Juni jeden, der es will, impfen.
Impfungen in dem Zentrum werden laut Behörde aber nur Menschen angeboten, denen die Ständige Impfkommission dies empfiehlt und die volljährig sind. Daher gebe es dort kein Impfangebot für Kinder und Jugendliche.
Sonntag, 27. Juni
11.20 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt bei 3,3
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein hat am Samstagabend wie am Tag davor 3,3 betragen. Die Landesmeldestelle in Kiel teilte mit, dass 16 neue Corona-Infektionen festgestellt wurden. Das sind zwei mehr als am Freitag und drei weniger als am Samstag vor einer Woche.
Neue Todesfälle wurden für Samstag nicht gemeldet. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden bislang seit Beginn der Pandemie 1620 Todesfälle im Norden registriert.
Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind erneut die Kreise Pinneberg (9,5) und Stormarn (7,4). In Nordfriesland lag die Sieben-Tage-Inzidenz den vierten Tag in Folge bei Null.