Mit einem fast verschmitzten Grinsen schaut Daniel Günther (48, CDU) direkt und durchaus seriös in die Kamera. Auf dem Portraitfoto der Homepage der Schleswig-Holsteiner CDU steht er vor einem blauen Hintergrund in schwarzen Anzug mit dunkelvioletter Krawatte und weißem Hemd. Die hellen grau-blonden Haare liegen ordentlich zur Seite gekämmt, die Brille umrahmt unauffällig sein Gesicht. Man kann da schon von einer 180-Grad-Wendung sprechen – denn vor gerade einmal vier Jahren präsentierte sich der Ministerpräsident noch völlig anders…
Daniel Günther ist seit Juli 2017 der Ministerpräsident in Schleswig-Holstein. Der erfahrene Politiker, der schon immer in „seinem“ Bundesland im hohen Norden lebte, regiert in einer Jamaika-Koalition gemeinsam mit dem Grünen Robert Habeck und Wolfgang Kubicki von der FDP.
Daniel Günther privat: So hast du den Ministerpräsidenten sicher noch nicht gesehen
Seitdem sich der praktizierende Katholik in der Öffentlichkeit befindet, nimmt er zu jeglichen gesellschaftlichen Debatten Stellung: Er setzte sich beispielsweise dafür ein, dass Schweinefleisch nicht vom Speiseplan in Kantinen gestrichen werden solle, denn dies gehöre zu „unserer Kultur“. Gleichzeitig machte er sich aber auch für den Familiennachzug von Flüchtlingen stark und befürwortete die Ehe für alle, schon bevor die damals amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel die Debatte bei den Christdemokraten anstieß und abstimmen ließ.
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Mit Angela Merkel war er schon in ihrer Amtszeit als Kanzlerin per Du, Kubicki äußerte sich in der „Zeit“ 2018 mit den Worten, dass der zweifache Familienvater eine „unglaubliche innere Ruhe“ habe. Doch ein Foto beweist auch eine ganz andere Seite des Christdemokraten.
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Daniel Günther privat:
- Daniel Günther wurde am 24. Juli 1973 in Kiel geboren
- Dort studierte er auch Politikwissenschaft, VWL und Psychologie
- Günther ist in seiner ersten Legislaturperiode seit dem 28. Juni 2017 Ministerpräsident (CDU) von Schleswig-Holstein
- Ein Jahr darauf war er für 12 Monate Bundesratspräsident (1. November 2018 bis 31. Oktober 2019)
- Der Katholik ist verheiratet und hat zwei Töchter
- Er ist Patenonkel von Kristina Herbsts (Staatssekretärin des Landes Schleswig-Holstein) Sohn
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Headbangen, Luftgitarre und Wall of Death? Kann das zu dem Mittvierziger aus Kiel passen? Sehr wohl sogar! Bei „Markus Lanz“ verriet er vor einiger Zeit, dass er absoluter Judas Priest-Fan ist. Zudem besuchte er 2018 das Heavy Metal-Festival Wacken in der gleichnamigen kleinen Gemeinde in Norddeutschland.
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Daniel Günther hat das „Wacken Open Air“ besucht
Rund 70.000 eingefleischte Metal-Fans pilgern pro Jahr zum „Wacken Open Air“ – wenn nicht die Corona-Pandemie der Festival-Saison einen Strich durch die Rechnung macht. Unter ihnen: Daniel Günther, der mitten auf dem Festival-Gelände lässig die Hände in die Hüften stemmt – samt hauseigenem schwarzen „Full Metal Gaming“-Shirt.
Im Hintergrund läuft unter anderem ein Mann mit rotem Irokesen, Tattos und Bier in der Hand oberkörperfrei durchs Bild. Ob er den Politiker unter den Metallern erkannt hat? Zumindest hat er die Stirn gerunzelt und schaut fragend zur Kamera.
Ein Blick auf die Headliner von 2018 erklärt übrigens, warum sich Daniel Günther das Festival wohl nicht hat nehmen lassen: die britische Metal-Band aus Birmingham war mit von der Partie. Zu Judas Priest konnte der damals 45-Jährige genauso mitrocken wie beispielsweise zu Nightwish, In Flames, Sepultura, Cannibal Corpse und und und.
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Auf eine andere Freizeitbeschäftigung lenkte der gläubige Katholik erst Anfang des Jahres die Aufmerksamkeit. Nachdem er fast eine Woche in einem Kieler Hotel in Corona-Quarantäne festsaß, weil er Kontakt zu einem Infizierten hatte, zog er sich am Ende sofort die Laufschuhe an und joggte acht Kilometer durch die Natur.
Ob er diesen langen Atem auch bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein beweisen kann und in seine zweite Legislaturperiode geht? Am 8. Mai 2022 wählt das Bundesland das neue Parlament. (js)