Wohl jeder stand im Supermarkt schon einmal vor diesem Problem: Die Blase drückt, doch weit und breit ist keine Toilette in Sicht. Insbesondere für Menschen mit kleinen Kindern ist das in der Vergangenheit schon zum Ärgernis geworden. Ein Edeka in Flensburg hat sich deshalb etwas überlegt.
Entdeckt hat dies ein Mann aus der Fördestadt und ein Foto davon in den sozialen Netzwerken geteilt. Doch die Aufnahme wirft Fragen auf. Es scheint, als müsse man für den WC-Gang in dem Edeka in Flensburg zahlen.
Flensburg: Verwirrung um Toilette
Auf einem Bild, das der Mann von der Tür in dem „Edeka Marcus Berger“ in der Neustadt teilte, sieht es so aus. Ein Kasten mit einem Schlitz für den Münzeinwurf ist an der Klinke montiert, auf der Konstruktion ist außerdem der Aufkleber eines Geldstücks zu sehen.
„Endlich kann sich keiner mehr beschweren, wenn das Kind beim Einkaufen unbedingt aufs Klo muss, dass der Supermarkt kein Kundenklo hat“, freut sich auf jeden Fall schon mal eine Frau unter dem Facebook-Foto. „Das nenne ich mal Kundenfreundlichkeit“, heißt es von einer weiteren Flensburgerin.
Für Verwirrung sorgt aber bei den Einheimischen, ob man die Toilette nun wirklich bezahlen muss und ob sie tatsächlich für Kunden gedacht ist. Oder ist es vielleicht sogar ein Mitarbeiter-WC?
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Das ist Flensburg:
- Die kreisfreie Stadt Flensburg ist nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Stadt im Bundesland Schleswig-Holstein
- Flensburg liegt am Ende der Flensburger Förde, dem westlichsten Punkt der Ostsee, und an der nördlichen Grenze der Halbinsel Angeln
- Die Hafenstadt gliedert sich in 13 Stadtteile und 38 statistische Bezirke
- In Flensburg leben rund 90.000 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
- Die Stadt liegt direkt an der dänischen Grenze und galt lange Zeit als Zentrum der dänischen Minderheit. Heute leben rund 2.300 Dänen in Flensburg (Stand: Dezember 2019)
- Bundesweit bekannt ist die Stadt vor allem durch die vom Kraftfahrt-Bundesamt gespeicherten „Punkte in Flensburg“
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Flensburg: Gute Nachrichten
MOIN.DE hat bei dem betroffenen Markt nachgefragt. Mit positiver Rückmeldung für die Kunden: Es handelt sich um ein behindertengerechtes Kunden-WC, teilt Edeka-Sprecher Max Jendrik Sachau mit.
Und bezahlen müssen die meisten auch nicht: Die Benutzung ist für Kunden des Marktes und des Bäckers kostenlos. Die können sich einfach eine Wertmarke für den Zutritt holen.
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„Grundsätzlich ist kein Einzelhandelsgeschäft dazu verpflichtet eine Kundentoilette zur Verfügung zu stellen. In einigen unserer Märkte finden Sie dennoch dieses Serviceangebot. Dies wird dann individuell durch den selbstständigen Kaufmann vor Ort entschieden“, so der Edeka-Sprecher.
Eines dürfte klar sein: Diesen Service wünschen sich die Menschen auch in vielen anderen Supermärkten.
Übrigens: Im Einzelhandel gibt es eine kleine Revolution beim Pfand-System. Was es damit genau auf sich hat, kannst du >>> hier lesen. (rg)