Was eine Frau in Flensburg bei einem Spaziergang mit ihrem Hund beobachtete, brachte sie ins Grübeln.
In einer Facebook-Gruppe sucht sie nach Rat. Die Menschen aus Flensburg helfen ihr gerne.
Flensburg: Ist das erlaubt?
Kinder, die mit Hunden Gassi gehen – offenbar ein Thema, bei dem sich die Meinungen spalten. Die Frau hatte an dem Tag ein Kind gesehen, das mit einem mittelgroßen Hund spazieren ging.
„Ist es eigentlich erlaubt, dass Kinder mit Hunden Gassi gehen?“, fragt sie in ihrem Beitrag. Sie wunderte sich über das offenbar wehrlose Kind, das von dem Hund kurzzeitig zur Straße gezogen wurde.
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Das ist neu und vor allem „befremdlich“ für sie – als die Frau nach der Gesetzeslage zu dem Thema fragen möchte, bricht die Diskussion los und verschiedene Meinungen werden geteilt.
Rechtlich dürfen Kinder erst dann mit einem Hund alleine spazieren gehen, wenn sie geistig dazu in der Lage sind. Das ist also nicht unbedingt vom Alter, sondern eher dem nötigen Handlungsbewusstsein abhängig.
Auch die Hunderasse spielt hier eine Rolle – oben erwähnte „Listenhunde“ laufen beispielsweise generell unter Sonderregelungen und dürfen nicht von Personen unter 16 Jahren geführt werden. Die Verantwortung liegt somit bei der Person mit der Aufsichtspflicht.
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Das ist Flensburg:
- Die kreisfreie Stadt Flensburg ist nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Stadt im Bundesland Schleswig-Holstein
- Flensburg liegt am Ende der Flensburger Förde, dem westlichsten Punkt der Ostsee, und an der nördlichen Grenze der Halbinsel Angeln
- Die Hafenstadt gliedert sich in 13 Stadtteile und 38 statistische Bezirke
- In Flensburg leben rund 90.000 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
- Die Stadt liegt direkt an der dänischen Grenze und galt lange Zeit als Zentrum der dänischen Minderheit. Heute leben rund 2.300 Dänen in Flensburg (Stand: Dezember 2019)
- Bundesweit bekannt ist die Stadt vor allem durch die vom Kraftfahrt-Bundesamt gespeicherten „Punkte in Flensburg“
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Einwohner in Flensburg sind gespalten
„Ich persönlich würde nicht auf die Idee kommen“, sagt eine Frau, „nicht mal mit einem Dackel“. Schließlich „kann immer was passieren“ und die Situationen seien manchmal unberechenbar.
Eine andere Frau würde auch kein Kind mit ihrem Hund gehen lassen. „Einfach, weil oft die Reflexe und die Einschätzungsgabe fehlen.“
Weitere Einwohner sind anderer Meinung: „Klar dürfen Kinder mit den Hunden spazieren gehen“, schreibt jemand. „Ich bin mit 12 Jahren mit unserer damaligen Labradorhündin gegangen. Sie war aber treudoof.“
„Heutzutage werden die Kinder in eine Schutzhülle getan“, beschwert sich ein Mann und sieht die Situation ebenfalls nicht ganz so eng.
Flensburg: Mann bekam einst Bußgeld
Ein weiterer Kommentator erzählt unter dem Beitrag: „Ich habe selber deswegen mal ein Bußgeld bekommen. Damals, als es die Liste noch gab und das, obwohl ich dabei war, aber meine Tochter den Hund an der Leine gehalten hatte.“
Bei der „Liste“ geht es um Listenhunde – Tiere, die nach Landeshundegesetz als gefährlich eingestuft werden. Zu der Einstufung führen meistens die Rasse des Hundes an sich, oder Verhaltensvorfälle aus der Vergangenheit.
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Eine Frau meint: „Oder es wird endlich der Hundeführerschein eingeführt“. Das ist ebenfalls ein umstrittenes Thema. Ein Hundeführerschein, den nach Wunsch einiger Besitzer jeder nachweisen sollte, würde für mehr zuverlässige und sichere Haltung von Hunden führen.
So oder so merkt man – die Meinungen unter den Hundebesitzern in Flensburg spalten sich auch bei diesem Thema deutlich. (lfs)