Der 24-stündige Warnstreik der Busfahrer der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) hat in der Nacht zu Freitag (31. Januar) begonnen. Grund sind die gescheiterten Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Ver.di und den Arbeitgebern. Ein Grund: Neid auf die Kollegen vom HVV.
Bereits um 3 Uhr versammelten sich Streikende am Betriebshof Volkspark, um ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen zu unterstreichen. Domenico Perroni, Verhandlungsführer für Ver.di Hamburg, betonte am Streikposten, dass die Beschäftigten nicht länger bereit seien, schlechtere Bedingungen als ihre Kollegen bei der Hochbahn/HVV hinzunehmen.
Hamburg und der Norden: Kritik an ungleichen Bedingungen
„Die Beschäftigten der VHH haben einfach keinen Bock mehr darauf, der billige Jakob im Bus bei den Busunternehmen zu sein, die den Lohndruck auf andere Beschäftigte machen. Und deswegen streiken wir heute 24 Stunden“, sagte Perroni.
Die Gewerkschaft fordert, dass die Löhne der VHH-Beschäftigten an die der Hochbahn-Fahrer angepasst werden. Laut Perroni sei es nicht nachvollziehbar, warum Busfahrer auf vergleichbaren Strecken unterschiedlich bezahlt werden.
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„Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum ein Busfahrer bei der Hochbahn kürzer arbeitet, mehr Geld verdient, höhere Zulagen hat und die Busfahrer, die auf den gleichen Strecken teilweise fahren, von der VA weniger verdienen sollen. Es kann mir keiner erklären“, erklärte er.
Hamburg und der Norden: Stößt auf Ablehnung
Die Arbeitgeber hatten eine schrittweise Lohnerhöhung vorgeschlagen: 2,1 Prozent ab April 2025 und weitere 1,5 Prozent ab Juli 2026, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 30 Monaten. Ver.di lehnte das Angebot als unzureichend ab.
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„Wir sind in die Verhandlungen gegangen und haben gedacht, es werden kurze Verhandlungen, weil wir relativ nah an den Forderungen der Hochbahn waren. Praktisch war es dann aber so, dass uns der Arbeitgeber anstatt der Festgeldforderung, die wir hatten, einen kleinen Prozentsatz angeboten haben. Wir hatten zwölf Monate Laufzeit gefordert. Der Arbeitgeber hat 30 Monate angeboten, davon vier ohne Lohnerhöhung“, so Perroni.
Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr
Durch den Streik kommt es in Hamburg und den angrenzenden Landkreisen in Schleswig-Holstein zu erheblichen Einschränkungen im Busverkehr. Die Fahrgäste müssen bis Samstagmorgen mit Ausfällen und Verzögerungen rechnen. (mit dpa)