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Hamburg: Mieter melden Keim im Wasser – und kriegen dafür Duschverbot

Die Stadt Hamburg kann sich vor Mietern kaum retten. Doch nun sind einige von ihnen in gesundheitlicher Gefahr.

Eine Probe im Labor, Symbolbild
© IMAGO / Westend61

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Viele Mieter in Hamburg sind außer sich vor Wut. Extrem gesundheitsschädigende Keime wurden im Wasser entdeckt, doch der Vermieter handelt anders als gewünscht.

Das wollen sich die Mieter in Hamburg nicht gefallen lassen und setzen sich zur Wehr!

Hamburg: Keime sorgen für Angst

In Hamburg-Dulsberg wurden in mehreren Wohnblöcken des Immobilienkonzerns Vonovia sogenannte Legionellen im Trinkwasser gefunden. Die Bakterien sind extrem gesundheitsschädigend– sie können zu schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen führen. 16.000 KBE (koloniebildende Einheiten) wurden pro 100 Milliliter Wasser gefunden – das ist 1.600-mal höher als erlaubt. Bei den betroffenen Mietern herrscht nun großer Angst, krank zu werden. Von Vonovia sind sie mehr als enttäuscht.

Wie eine Anwohnerin gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ schildert, wurden die Bewohner der Häuser per Aushang im Treppenhaus über den Befall informiert. Einen persönlichen Austausch habe es nicht gegeben. Im September sei von Vonovia ein Duschverbot verhängt worden. Einige Wochen später habe dann ein Duschkopf mit Legionellenfilter im Treppenhaus gelegen, den die Mieter scheinbar selbst installieren sollten. Eine Anleitung oder weitere Informationen gab es jedoch nicht dazu. Die Bewohner haben nun genug und sammeln Unterschriften, um gegen den Konzern vorzugehen. Vonovia selbst wehrt sich gegen die Anschuldigungen.

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Hamburg: Das sagt Vonovia zu den Vorwürfen

„Wir werden die Trinkwasseranlagen so lange regelmäßig überprüfen, bis die Legionellenkonzentration unter dem Schwellenwert von 100 KBE pro 100 ml liegt“, stellt die Vonovia-Sprecherin Panagiota-Johanna Alexiou gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“. In der Zwischenzeit sollen Anwohner ohne Bedenken mit dem Filter wieder duschen können. Dabei räumt das Unternehmen jedoch auch Fehler ihrerseits ein.


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So sei man sich bewusst, dass man die Übergabe der Duschfilter hätte besser gestalten können. „Wenn Mieterinnen und Mieter nicht zu Hause sind, legen wir die Duschfilter vor ihre Tür und legen einen Flyer mit allen notwendigen Informationen bei“, erklärt Panagiota-Johanna Alexiou und fügt hinzu: „Wir können nicht nachvollziehen, ob in diesem Fall die Flyer beigelegt wurden. Das hätten wir besser machen müssen. Hier werden wir selbstverständlich nachsteuern, damit das nicht noch einmal passiert.“

Mieter sollen sich bei Fragen an den technischen Service wenden. Gutachten und technische Sanierungsarbeiten sollen das Problem mit dem Bakterienbefall in Hamburg zudem schnellstmöglich lösen.