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Hamburg: Nach Weidel-Rausschmiss – Hotel erhält Morddrohungen

Das Hotel Luxushotel „Louis C. Jacob“ hatte Alice Weidel (AfD) die Übernachtung verweigert. Jetzt bekommt das Hotel Morddrohungen.

© IMAGO/Tim Wagner/MG

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Ein Hamburger Fünf-Sterne-Hotel sieht sich nach seiner Entscheidung Alice Weidel (AfD) abzuweisen mit einer Welle an Drohungen konfrontiert. Das Luxushotel an der Elbchaussee hatte vergangene Woche der AfD-Kanzlerkandidatin die Übernachtung verweigert, nachdem sie versuchte, unter falschem Namen einzuchecken.

Der Vorfall im Hotel  „Louis C. Jacob“ schlägt hohe Wellen – nicht nur online, sondern auch im echten Leben. Jetzt stehen sogar Morddrohungen gegen die Mitarbeiter des Hamburger Hotels im Raum.

Hamburger Hotel: Morddrohungen nach Weidel-Rausschmiss

Während das Hotel zunächst für seine Entscheidung viel Unterstützung in sozialen Medien erhielt, mehrten sich bald auch kritische Stimmen. Unter anderem heißt es auf Facebook: „Ein Hotel, das einen wegen einer politischen Meinung diskriminiert, ist absolut untragbar, denen sollte man alle Sterne wegnehmen.“

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Doch was als eine Diskussion über Prinzipien und Gesetzestreue begann, nahm eine bedrohliche Wendung. In anonymen Mails, die das Hotel erreichten, wurden nicht nur Beleidigungen ausgesprochen, sondern auch konkrete Drohungen. So kündigten Verfasser der Nachrichten an, das Hotel„in Brand setzen“ zu wollen oder Hotelmitarbeitende „privat aufzusuchen“.

Bürgermeister: Weidel in Hamburg „nicht willkommen“

Mehrere Medien berichteten, dass der Hamburger Staatsschutz inzwischen eingeschaltet wurde, um die Strafbarkeit der Drohungen zu prüfen. Das betroffene Hotel selbst äußerte sich bislang nicht zu den Vorfällen. Nach Angaben der Polizei werde derzeit ermittelt, ob die Drohungen in die Kategorie schwerer Straftaten fallen.


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Doch die Kontroverse hat auch die Aufmerksamkeit von Prominenten und Politikern auf sich gezogen: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte bereits im Vorfeld des Weidel-Auftritts im Rathaus erklärt, dass die Kanzlerkandidatin der AfD in Hamburg „nicht willkommen“ sei.

Hamburg: AfD-Wahlkampf geht in die zweite Runde

Der Vorfall wirft zudem ein Schlaglicht auf den zunehmend hitzigen Wahlkampf der AfD. Alice Weidel selbst äußerte sich bisher nicht zu ihrer Abweisung durch das Hamburger Hotel oder den darauf folgenden Drohungen. Ihr Auftritt im Rathaus war von mehr als zehntausend Demonstranten begleitet worden, die lautstark gegen die Politik der Partei protestierten.

Unterdessen geht der Wahlkampf der Partei in Hamburg weiter. Bereits am Sonntag soll ein weiterer prominenter AfD-Politiker, Tino Chrupalla, in Hamburg-Harburg auftreten. Auch hier sind Proteste vorprogrammiert.