Deutschland ist nicht gerade bekannt dafür, in Sachen Digitalisierung weit vorne mitzuspielen. Das macht insbesondere auf einer Insel wie Helgoland Probleme.
Denn selbst mit Top-Netz kann der Gang mit dem Smartphone ins World Wide Web für Probleme auf Helgoland sorgen. Abhilfe gab’s gratis – bis jetzt…
Helgoland: Gratis für alle war einmal
Internetzugang für jeden, und das für lau. So der Gedanke, der unter dem klingenden Namen „Freifunk Helgoland“ tatsächlich Realität wurde. Im Jahr 2016 schlossen sich motivierte Ehrenämtler zusammen, um die Utopie zu beginnen: Freies WLAN für alle und auf der gesamten Insel!
Eine Idee, die überall funktionieren könnte, auf Helgoland aber quasi als Experiment auf kleinstem Raum begann und fgelang: Sogenannte „Freifunkknoten“, also handelsübliche Router mit einer installierten Firmware, der es ermöglicht, aus vielen einzelnen Routern (die nur einen Teil ihrer Bandbreite dafür freigeben) zu einem großen Netzwerk zu verbinden. Von Haus zu Haus – und somit für alle gratis und unabhängig.
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Helgoland: „In den nächsten Wochen abgeschaltet“
Das Problem: Auf Helgoland müssen die Betreiber nach 8 Jahren aufgeben. „Da sich bisher leider keine Unterstützung finden lässt (weder personell noch finanziell), werde ich das Projekt aufgeben. […] Die Freifunk-Server für Helgoland werden in den nächsten Wochen abgeschaltet und somit steht kein freies WLAN mehr zur Verfügung. R.I.P. Freifunk-Helgoland“, schreibt der letzte Insel-Betreiber Marc Lepus verzweifelt via Facebook.
Immerhin formieren sich sofort Unterstützer, die teile ihrer Bandbreite zur Verfügung stellen wollen – auch das Reisebüro „Helgoländer Botschaft“ macht sich für einen Weiterbetrieb stark. Man habe „damals“ selbst am Freifunk mitgewirkt, heißt es – eine gute Werbung ist das Gratis-WLAN für alle mit Sicherheit. Doch warum braucht es das überhaupt?
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In Zeiten von „Rundum-sorglos“-Tarifen sollte doch kaum jemand auf Gratis-WLAN angewiesen sein – sollte man meinen. Im Helgoland-Urlaub ist Inklusiv-Daten-Volumen jedoch bei den meisten Nutzern schnell aufgebraucht. Und in der freien Natur findet sich erst Recht kein Café mit Gratis-Zugang. Nun ist die Insel wohl um eine heimliche „Attraktion“ ärmer.