Hamburg steht vor einer gigantischen Bau-Herausforderung. Die neue U-Bahn-Linie U5 soll schneller kommen als geplant, doch der Preis dafür könnte hoch sein. Mitten in der Stadt, entlang der Alster, drohen massive Einschränkungen.
Eine der brisantesten Überlegungen ist es wohl, dass möglicherweise sogar kleine Flächen der Alster trockengelegt werden müssen. Die U5 soll schneller in Betrieb gehen, doch zu welchem Preis?
HVV: Das U5-XXL-Bauprojekt wird forciert
Damit Hamburg seine neue Prestige-U-Bahn rechtzeitig bekommt, wird an mehreren Stellen gleichzeitig gebaut. Die Hochbahn hat ambitionierte Pläne. Statt nur von einer Seite aus zu bohren, soll von beiden Seiten der Alster parallel gearbeitet werden. Doch das bedeutet einen drastischen Anstieg der Bautätigkeit durch den HVV.
+++HVV: U5-Bauwahnsinn! Jetzt ist es offiziell+++
„Wir werden es auch nicht mit zwei Tunnelbohrmaschinen schaffen, sondern mit deutlich mehr. Es geht zum Teil bis auf zehn bis zwölf Maschinen hoch, die wir parallel haben“, erklärt U5-Projektleiter Klaus Uphoff Berichten des „NDR“ zufolge. Wer in Hamburg lebt, weiß, dass Baustellen Chaos bedeuten. Und das droht jetzt noch größer zu werden.
Jetzt soll sogar die Alster dran glauben für den HVV-Ausbau
Die vom HVV geplanten Bauflächen sind gigantisch. Alle fünf Kilometer brauchen die Tunnelbohrer eine Fläche von der Größe ein bis zwei Fußballfelder. Doch woher sollen diese Flächen kommen? Die Hochbahn prüft nun ernsthaft, ob Teilbereiche der Alster trockengelegt werden müssen. Mögliche Standorte sind dabei Schwanenwik oder das Ferdinandstor.
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Selbst eine riesige Baustelle auf der Moorweide ist im Gespräch, dort müssten allerdings jahrhundertealte Bäume fallen. Trotz der Ausbaupläne des HVV gibt sich Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) gelassen, wie der „NDR“ berichtet: „Nein. Das hat keine Mehrkosten zur Folge. Es ist eher so, dass wir dann in der Tat schneller bauen. Und wenn wir schneller bauen können.“ Doch kann das wirklich stimmen?
U5 Umbau des HVV: Wird Hamburg zur Dauerbaustelle?
Experten warnen, dass zusätzliche Bauflächen, Umweltauflagen und der Einsatz von bis zu zwölf Tunnelbohrmaschinen könnten die Kosten doch noch explodieren lassen. Zudem sind Freizeitgebiete und beliebte Joggingstrecken betroffen. Einige Streckenabschnitte der U5 sollen bereits früher fertig werden.
Insbesondere zwischen Hagenbecks Tierpark und der Hoheluftbrücke soll die U5 Passagiere schon in wenigen Jahren transportieren. Die Idee dahinter ist eine schnellere Anbindung ans Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Umsteigemöglichkeiten zur U2 und U3. Doch das bedeutet, dass Baustellen in der ganzen Stadt parallel laufen und Hamburg in den nächsten Jahren zum großen Schutt- und Lärmfeld werden könnte.