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Karl-May-Spiele Bad Segeberg: Aufregung bei der Premiere – Polizei schmeißt Menschen aus der Arena

Karl-May-Spiele Bad Segeberg: Aufregung bei der Premiere – Polizei schmeißt Menschen aus der Arena

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Kurze Aufregung bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg. Foto: André Lenthe Fotografie

Wilde Kämpfe, Explosionen und Schießereien, tiefe Gefühle und Schurkentum: Mit großem Spektakel in der Kalkbergarena von Bad Segeberg feiern die Karl-May-Spiele nach zweijähriger Corona-Zwangspause mit dem Stück „Der Ölprinz“ am Samstagabend Premiere.

„Wir freuen uns alle so sehr, Sie endlich wiederzusehen“, sagt die Geschäftsführerin der Spiele, Ute Thienel, den Tausenden Zuschauern vor der Aufführung. Einer der Stars des Ensembles fehlt an diesem Abend bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg allerdings noch wegen einer Corona-Infektion.

Karl-May-Spiele in Bad Segeberg feiern Premiere

Für Alexander Klaws in der Rolle des Apachenhäuptlings Winnetou springt kurzfristig Sascha Hödl ein. Nach nur einer Probenwoche füllt der 29-Jährige die Rolle glänzend aus und erhält am Ende stehenden Applaus der rund 7.000 Zuschauer. Klaws soll voraussichtlich ab Donnerstag wieder dabei sein.

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Regisseur Ulrich Wiggers inszeniert das Stück rund um die Intrigen des ebenso eleganten wie skrupellosen Ölprinzen Grinley, diabolisch gespielt von Sascha Hehn, als einen Wechsel von temporeichen Actionszenen und Dialogen. Wenn es, wie immer bei Karl-May, um Moral und das Ringen von Gut gegen Böse geht, hat der Autor des Stücks, Michael Stamp, einige aktuelle Bezüge eingearbeitet.

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So dankt die resolute deutsche Treckführerin Rosalie Ebersbach (Katy Karrenbauer) dem Stamm der Navajos für das Angebot, auf ihrem Land siedeln zu dürfen. „Kein Mensch bei uns drüben würde einem armen Teufel ein solches Geschenk machen. Drüben würde uns niemand auch nur ein Feld oder Gartenstück schenken.“ Es müsse schwer sein, seine Heimat zu verlassen, sagt Winnetou: „Kein Mensch geht von seinem Zuhause fort, wenn er es nicht unbedingt muss.“

Karl-May-Spiele in Bad Segeberg: Lacher im Publikum

Bis der Ölprinz in einem großen Showdown auf einem von zwei mächtigen Bohrtürmen vor der Felswand des Kalkbergs sein verdientes Ende findet, wird die Zukunft des Trecks jedoch vom Angriffskrieg der Nijoras gegen die Navajos gefährdet, zu dem der „Ölprinz“ angestachelt hat. Winnetou, sein Blutsbruder Old Shatterhand (Sascha Gluth), und der kauzige Sam Hawkens (Jogi Kaiser) müssen alles aufbieten, um den Frieden unter den beiden Apachenstämmen wieder herzustellen.

Für Lacher im Publikum sorgen Anspielungen an frühere Rollen von Hehn als Traumschiffkapitän und Karrenbauer als Bankräuberin im Frauenknast. Die Sympathie des Publikums hat auch Patrick L. Schmitz als Kantor Matthäus Aurelius Hampel. Seine Rolle ist in Sprache und Gestik eng an die Darstellung von Heinz Erhardt im Film von 1965 angelehnt.

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Karl-May-Spiele in Bad Segeberg: Aufregung im Vorfeld

Aufregung gab es im Vorfeld der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg. Und zwar nicht, weil Daniel Günther zur Eröffnung einen Schuss mit einer Schrotflinte abgab, sondern weil Umweltaktivisten eine Aktion starteten.

Sie wurden durch Sicherheitspersonal daran gehindert, ein Plakat zu entrollen. Polizisten führten die Störer ab. Am Ende gab es dann das verdiente Premieren-Feuerwerk. (dpa/rg)