In Kiel hat am Mittwoch ein Prozess um die mutmaßliche Ermordung zweier Frauen begonnen. Ein 41-jähriger Mann muss sich vor dem Landgericht in der schleswig-holsteinischen Hauptstadt verantworten, weil er seine Opfer 2018 sowie 2020 im Abstand von zwei Jahren heimtückisch und zur Befriedigung des Geschlechtstriebs getötet haben soll. Sein erstes Opfer versteckte er in der Zwischenzeit auf dem Dachboden seines Wohnhauses in Rendsburg.
Erst nach der mutmaßlichen zweiten Tat im September 2020 wurde er gefasst. Während der Spurensicherung in seinem Wohnhaus stießen Ermittler überraschend auch auf die Leiche des ersten Opfers. Für den Prozess in Kiel sind nach Angaben eines Sprechers des Gerichts zunächst Verhandlungstermine bis September angesetzt.
Kiel: Leiche auf Dachboden versteckt
Laut Anklageschrift soll der Angeklagte im August 2018 zunächst eine 26-Jährige bei einem Treffen in seiner Rendsburger Wohnung ermordet haben, wobei er zusätzlich ihr Mobiltelefon und ihre EC-Karte an sich nahm.
Zwei Jahre später im September 2020 tötete er demnach eine 40-Jährige, die als Prostituiere arbeitete, in ihrer Wohnung in Rendsburg. Auch in diesem Fall stahl er nach der Tat das Mobiltelefon des Opfers sowie zusätzlich auch Geld.
Nach dem Fund der Leiche der 40-Jährigen führten die Ermittlungen der Polizei zu dem Verdächtigen. Bei einer Durchsuchung stießen die Beamten dann auf dem Dachboden des Mehrfamilienhauses, in dem der Mann wohnte, zusätzlich auf die ermordete 26-Jährige. Kriminaltechnische Analysen erhärteten nach früheren Angaben der Ermittler in beiden Fällen den Verdacht gegen den Beschuldigten.
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Kiel: Polizei räumt Fehler ein
Das erste Opfer war bereits 2018 vermisst gemeldet worden. Die Polizei räumte anschließend Fehler ein. So hatte es bereits 2019 eine Durchsuchung bei dem Verdächtigen gegeben. Diese beschränkte sich allerdings auf dessen Wohnung und hatte lediglich zum Ziel, die mutmaßlich missbräuchlich verwendete EC-Karte der Vermissten zu finden.
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Weitere Verdachtsmomente gegen den Mann gab es laut Behörden damals nicht. Später erklärten sie, mögliche weitere „Verknüpfungen“ in dem Fall nicht ausreichend beachtet zu haben. (dpa)