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Lost Place an der Ostsee: Bürgermeister mit klaren Worten – hier droht der Abriss

Früher war dieser Lost Place an der Ostsee ein belebter Ort, heute ist er jedoch nur noch ein Schatten seiner selbst…

u00a9 IMAGO / Margit Brettmann IMAGO / Roland Hartig

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Immer wieder entdecken abenteuerlustige Urlauber Lost Places an der Ostsee. Diese verlassenen Orte üben auf viele Menschen eine besondere Faszination aus.

Ob alte Krankenhäuser, zerfallene Ruinen oder baufällige Burgen – oft verbirgt sich hinter einem Lost Place an der Ostsee-Küste eine lange und teils düstere Geschichte…

Lost Place an der Ostsee: verfallene Träume

Der Hochseilgarten in Neukloster, einst der einzige seiner Art im Land, wurde 2004 eröffnet und war besonders bei Schulklassen und Firmen beliebt. Mit Helmen und Sicherungsseilen ausgestattet, schwangen sich die Abenteurer über Balken, Seile und Reifen. Heute jedoch liegt der Parcours verlassen da, ein verfallener Zeuge vergangener Zeiten…

Die hölzernen Elemente sind verwittert, die einst stabilen Trittbretter auf acht Metern Höhe sind notdürftig geflickt, und das hohe Gras wiegt sanft im Wind. Ein verblasstes Schild trägt die Aufschrift „Abenteuer Hochseilgarten“, doch das wahre Abenteuer ist heute der Anblick der Ruine. Auch Bürgermeister Frank Meier kann die Wehmut gegen über der Ostsee Zeitung nicht verbergen. „Es waren wunderbare Zeiten, aber jetzt müssen wir nach vorne blicken“, sagt er.

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Lost Place an der Ostsee: wie geht es weiter?

Das Vorwärtsschauen bedeutet wohl den Abriss des Hochseilgartens. „Noch ist nichts entschieden, aber die Perspektiven sind schlecht“, erklärt Meier der OZ im Interview. Ein neuer Betreiber müsste gefunden und hohe Kosten für die Instandsetzung aufgebracht werden. Seit 2019 ist der Hochseilgarten stillgelegt, und die notwendigen Reparaturen und Sicherheitsüberprüfungen wären teuer.

„Der Hochseilgarten war wirtschaftlich tragbar, solange er mit dem Landschulheim verbunden war. Doch als Schulfahrten und Firmenevents wegen Corona seltener und schließlich unmöglich wurden, war sein Schicksal besiegelt.“ Hinzu kam die Konkurrenz aus Schwerin und Boltenhagen, die dem einst einzigartigen Projekt den Rang ablief.


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Nicht nur der Hochseilgarten ist ein trauriger Anblick, auch die roten Hütten des Landschulheims stehen verlassen. Einst beherbergten sie fröhliche Kinder und Jugendliche, jetzt sind sie größtenteils ungenutzt. Nur die Hortkinder, die seit 2020 die Jugendscheune als Domizil nutzen, stellen hier gelegentlich etwas ab. „Wir sind noch am Überlegen, was mit den Hütten geschehen soll“, sagt Meier. Ein Abriss steht nicht unmittelbar bevor, denn was einmal abgerissen ist, kann nicht zurückgeholt werden.

So bleibt der Hochseilgarten von Neukloster ein stiller Zeuge vergangener Abenteuer, während die Stadt in eine ungewisse Zukunft blickt.