Am Montagabend diskutierte Bundeskanzler Olaf Scholz in Lübeck mit 150 Bürgern über aktuelle Themen wie den Ukraine-Krieg und die hohen Energiepreise.
Das Credo des Bundeskanzlers in Lübeck: Zusammenstehen und den Boden unter den Füßen behalten.
Lübeck: Bundeskanzler Scholz beantworten Fragen von Bürgern
Der Kanzler gibt nach eigener Aussage in der aktuellen Krise nicht viel auf Umfragewerte und öffentliche Kritik. „Das ist eine Zeit, in der es nicht darum geht: Was steht morgen in der Zeitung, wie ist die nächste Umfrage? Sondern: Was machen wir für die Sicherheit und was machen wir für den Frieden in Europa?“, sagte der SPD-Politiker am Montagabend bei einem Bürgerdialog in Lübeck.
An einem City-Strand mit Blick auf die historische Altstadt diskutierte der Kanzler mit 155 Menschen aus der Region. Deren Fragen drehten sich unter anderem um steigende Preise, eine drohende Energieknappheit, den Fachkräftemangel in sozialen Berufen und im Handwerk, um die Sozialpolitik der Bundesregierung und um den Krieg in der Ukraine. „Wir können das alles schaffen, wenn wir zusammenhalten“, sagte Scholz.
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„30 Prozent der Studierenden leben unter der Armutsgrenze, und die Inflation wird das ganze noch verschärfen, was gedenken Sie zu tun?“, fragte zudem die 25-jährige Studentin Jessica Gilmore vom Asta der Universität Lübeck. Der Kanzler verwies unter anderem auf die Bafög-Reform und versprach, dass das nicht das Ende der Dinge sein werde. „Wir werden weitergucken, was zu tun ist.“
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Das ist Lübeck:
- Flächenmäßig ist Lübeck die größte Stadt Schleswig-Holsteins
- Das geschlossene Stadtbild wurde 1987 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt
- Die Hansestadt zählt 1800 denkmalgeschützte Gebäude
- Lübeck zählt rund 220.000 Einwohner
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Lübeck: Weitere Termine sind geplant
Der Termin in Lübeck war nach Angaben der Bundesregierung der Auftakt einer Reihe von Dialogveranstaltungen in allen 16 Bundesländern, bei denen Scholz in den nächsten Monaten das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen will.
Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine dürfe man „wirklich nichts falsch machen“, sagte der Kanzler am Montag. Versuch und Irrtum sei hier der falsche Weg. „Ein Fehler in dieser Situation wäre ja furchtbar“, sagte Scholz. Deshalb sei es wichtig, besonnen zu bleiben und sich international abzustimmen.
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Während Scholz geduldig die Fragen der Zuhörer beantwortete, machten am gegenüberliegenden Ufer der Trave etwa 60 Teilnehmer einer angemeldeten Demonstranten unter dem Motto „Wider der Verarmung der Bevölkerung“ lautstark auf sich aufmerksam. Die Teilnehmer skandierten Parolen wie „Lügner“ und „Scholz muss weg“. Zu Zwischenfällen kam es nach Polizeiangaben jedoch nicht. (dpa)