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Lübeck: Stadt würde gerne dieses große Problem lösen – doch es ist unmöglich

Lübeck: Stadt würde gerne dieses große Problem lösen – doch es ist unmöglich

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© picture alliance/dpa

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Die Stadt Lübeck besitzt einen zweifelhaften Ruf, den sie gerne loswerden würde. Leider stehen die Chancen darauf aber leider in nächster Zeit nicht all zu gut.

Ende dieses Jahres wurde durch eine Erhebung von „Intrix“, einem Anbieter von Verkehrsanalysen, bekannt, dass es in keiner Stadt in Schleswig-Holstein mehr Stau gibt, als in Lübeck.

38 Stunden im Jahr im Stau

Und der Vorsprung ist beträchtlich: 38 Stunden standen die Autofahrer in der Hansestadt 2021 im Stau, auf Platz Nummer 2 folgt Flensburg mit 27 Stunden, dann kommen Husum (24 Stunden) und Kiel (22 Stunden).

+++ Ostsee: Wahrzeichen plötzlich verschwunden – das hat einen wichtigen Grund +++

Kurz vorher hatte die Stadt Lübeck erst stolz ihr digitales Verkehrsflussmanagement vorgeführt. „Wir nutzen Echtzeitdaten des Verkehrs und Langzeitdaten aus der Planung von Bauvorhaben, um den optimalen Verkehrsfluss sicherzustellen“, sagte Bürgermeister Jan Lindenau laut „Lübecker Nachrichten“.

Wie passt es aber zusammen, dass es so ein modernes Verkehrsflussmanagement gibt, Lübeck dann aber trotzdem mit großem Abstand die Spitzenposition unter den Stau-Städten in Schleswig-Holstein einnimmt?

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Das ist Lübeck:

  • Flächenmäßig ist Lübeck die größte Stadt Schleswig-Holsteins
  • Das geschlossene Stadtbild wurde 1987 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt
  • Die Hansestadt zählt 1800 denkmalgeschützte Gebäude
  • Lübeck zählt rund 220.000 Einwohner

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Lübeck: Staus teilweise unvermeidbar

Die Antwort: In der Hansestadt wird an allen Ecken und Enden gebaut – das Wirken der Leitstelle Verkehrsflussmanagement „zielt nicht primär auf die Vermeidung von Staus oder Beeinträchtigungen“, sagte Bausenatorin Joanna Hagen laut „Lübecker Nachrichten“. Und weiter: „Diese sind bei zunehmenden Vollsperrungen, die durch die Baustellenabsicherung erforderlich werden, auch in Zukunft nicht vermeidbar.“

Das Verkehrsflussmanagement ist vor allem dafür geeignet, Bürger frühzeitig zu informieren, wenn Baustellen anstehen. Diese könnten dann früher oder später losfahren oder andere Wege einschlagen.

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Manchmal aber gibt es aber auch einfach keine Alternativen für die Autofahrenden. So wie bei der Baustelle an der Bahnhofsbrücke (bis 2024), wo täglich Zehntausende Fahrzeuge vorbeirauschen. Eine so große Umleitung gibt es nicht, Staus sind unvermeidlich.

Und es stehen weiterhin viele Bauprojekte an der Ostsee an. So lange wie in Lübeck weiter so viel gebaut wird, hat die Stadt es schwer, ihren Spitzenplatz im Stau-Ranking loszuwerden… (rg)