Einiges los war am Tag vor dem sogenannten harten Lockdown auch in Mecklenburg-Vorpommern. Viele Autos auf den Straßen, viele Menschen in den Geschäften. Und: viel Verkehr an der Grenze zum Nachbarland Polen. Zu viel.
Denn wer im Grenzgebiet wohnt, der weiß: Drüben lässt es sich günstiger einkaufen. Und auch mit Silvesterfeuerwerk kann man sich dort eindecken. Noch am Dienstagabend veröffentlichte die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern wegen der Situation eine Mitteilung.
Mecklenburg-Vorpommern: Quarantäne bei Rückkehr
Deren Wortlaut: „Aufgrund der aktuellen Entwicklung und den damit zusammenhängenden Maßnahmen zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens wird die Polizeiinspektion Anklam die Kontrollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie an den im Landkreis Vorpommern-Greifswald befindlichen Grenzübergängen zum Nachbarland Polen intensivieren.“
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Die derzeit geltende Regel lautet nämlich: Wer in ein Land wie Polen reist, muss bei der Rückkehr grundsätzlich zehn Tage in Quarantäne gehen und Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufnehmen. Ausnahmen gibt es beispielweise für Berufspendler.
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Daten und Fakten zu Mecklenburg-Vorpommern:
- Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland
- Mecklenburg-Vorpommern zählt insgesamt 337 Kilometer Außenküste
- Mit Heiligendamm hat Mecklenburg-Vorpommern den ältesten Seebadeort Deutschlands (gegründet 1793)
- Rostock ist mit über 208.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
- Rügen, die größte Insel Deutschlands, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern
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Mecklenburg-Vorpommern: Jungpolitikerin sauer
Dass in einem Video, das Jungpolitikerin Lilly Blaudszun (SPD) am Dienstag von der Nähe der Grenze teilte, ausschließlich Berufspendler zu sehen sind, dürfte stark bezweifelt werden. Viel eher sind es wohl Einkaufs-Pendler. „Braucht noch jemand ’ne Rakete???“, schreibt die 19-Jährige zu ihrem Video.
„In den letzten 24 Stunden sind mehr als 800 Menschen an Corona gestorben und diese Leute haben nichts Besseres zu tun, als nochmal nach Polen zu fahren, um alle dicht an dicht in den Geschäften Böller zu kaufen. Das ist nicht nur nervig, sondern auch einfach verantwortungslos.“
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Auch scheinen ein paar Menschen ihre Mitbringsel noch in der gleichen Nacht ausprobiert zu haben: „Und weil ihr Clowns euch Silvester die Pfoten wegballern wollt, kann ich heute Nacht wieder nicht schlafen. Na herzlichen Dank und liebe Grüße von der polnischen Grenze.“
Mecklenburg-Vorpommern: Aktionstage kurz vor Weihnachten
Vor gut einer Woche kündigte die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern an, dass es unter anderem am 19. Dezember und vom 21. bis 23. Dezember „Aktionstage“ mit Ein- und Ausreisekontrollen an der Grenze geben soll.
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Nach der Ankündigung von Dienstag soll nun wohl auch außerhalb dieser Tage noch mehr kontrolliert werden. (rg)