Eine Insel mitten in der Nordsee: Das ist der Stadtteil Neuwerk, welcher rund 120 Kilometer von Hamburg entfernt liegt. Auf dem zur Hansestadt gehörigen Eiland leben gerade einmal 30 Menschen.
Doch für die Insulaner stellt das Meer momentan eine Bedrohung dar. Deshalb haben sich am Dienstag irre Szenen im Watt abgespielt.
Meer: Menschen protestieren im Watt
Mit Wattwagen, Trecker und Pferden haben Bewohner der Insel Neuwerk und Cuxhavener am Dienstag mitten im Watt demonstriert. Mit der ungewöhnlichen Protestaktion unter dem Motto „Uns steht das Wasser bis zum Hals“ machten sie auf ihre Lage aufmerksam.
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Sie fürchten um die Erreichbarkeit der Insel und damit um ihre wirtschaftliche Existenz. Ein tiefer Priel rund drei Kilometer vor der Insel, das sogenannte Duhner Loch, verhindert ihren Worten nach immer häufiger Fahrten mit dem Wattwagen oder dem Trecker zwischen dem niedersächsischen Cuxhaven und Neuwerk, das zu Hamburg gehört.
Der Wasserlauf verbindet die Weser mit der Elbmündung. Bei Niedrigwasser sollte er eigentlich für Wanderer, Wattwagen und Traktoren passierbar sein. „Das Duhner Loch ist in den letzten Jahren durch Strömung und andere Einflüsse immer tiefer geworden“, sagte Inselwart Christian Griebel.
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Schon bei einem Niedrigwasser, das nur 30 Zentimeter über dem Normalwert liege, sei kein Durchkommen mehr möglich. „Im letzten Jahr gab es 30 Ausfalltage in der Saison. Das ist erheblich“, sagte Griebel.
Neuwerk-Urlauber wollten jedoch Planungssicherheit. „Wenn die Insel nicht erreichbar ist, buchen sie im nächsten Jahr woanders.“ Um sich ein Bild vor Ort zu machen, kamen auch Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD) und der Staatssekretär im niedersächsischen Umweltministerium, Frank Doods, ins Watt.
Problem im Meer soll gelöst werden
Neuwerker, Wattwagenfahrer und Wattführer verlangen umweltfreundliche bauliche Maßnahmen, damit die Verbindung durchs Watt dauerhaft gewährleistet ist.
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Ein Sprecher des Umweltministeriums in Hannover stellte eine Lösung in Aussicht: „Wir stehen zu unserer Zusage, die Anbindung durch das Watt sicherzustellen – ohne Wenn und Aber.“
Im Laufe des Jahres werde zusammen mit der zuständigen Behörde ein Plan erarbeitet, Anfang 2022 könnte mit den entsprechenden Maßnahmen begonnen werden. Wie diese aussehen, steht aber noch nicht fest. (dpa/lh)