Die Schifffahrt gilt als einer der Hauptverursacher der Luftverschmutzung. Weltweit verbrennen rund 90.000 Schiffe im Meer etwa 370 Millionen Tonnen Treibstoff pro Jahr und blasen 20 Millionen Tonnen Schwefeloxid in die Luft.
Containerschiffe, Öltanker, Frachter, Kreuzfahrtschiffe laufen mit billigem, schwerem Dieselöl, dem giftigsten Treibstoff, der überhaupt erhältlich ist. Nur langsam setzen sich neue Umweltstandards im Meer durch. Das stinkt Kapitän Cornelius Bockermann aus dem niedersächsischen Elsfleth gewaltig. Deshalb hat er jetzt ein krasses Vorhaben.
Meer: Kapitän will Containerschifffahrt die Stirn bieten
Der Mann setzt auf Frachtschifffahrt, umweltschonend unter Segeln. Fracht segeln, wie früher. Das ist die Geschäftsidee von Bockermann, mit der er der Containerschifffahrt die Stirn bieten will.
Mit seiner „Avontuur“, ein umgebauter 100 Jahre alter Gaffelschoner, einer Crew aus freiwilligen Helfern und einer professionellen Seemannschaft überquerte der Kapitän bereits mehrmals den Atlantik.
„Ist schon ein hartes Business. Anstrengend. Damit Geld zu verdienen ist, auch anstrengend“, erzählt Kapitän Bockermann in der „Nordstory“ des NDR.
Meer: „Habe demonstriert, dass es geht“
Ihm geht es nicht nur darum, ein bisschen Ladung durch die Gegend herumzufahren, sondern „es geht darum, zu zeigen, dass die jetzige, aktuelle Seeschifffahrt ein großer Umweltverschmutzer ist“, sagt der Segler.
Da kam er dann auf die Idee, umweltschonender zu segeln. „Ich wollte zeigen, dass man sauberen Seetransport machen kann. Das ist möglich. Und statt einfach nur rumzusitzen, habe ich mir dann so ein Schiff gekauft und demonstriert, dass es geht. So hat das angefangen.“
Das riskante Projekt startete im Frühjahr 2015. Der 100 Jahre alte marode, holländische Gaffelschoner wurde zum Frachtsegler um- und ausgebaut. 17 Monate, 50.000 Arbeitsstunden und mehr 100 Menschen legten Hand an.
Meer: Kapitän setzt ganzes Privatvermögen aufs Spiel
Bockermann setzte sein ganzes Privatvermögen aufs Spiel und ging volles Risiko, um seinen Traum zu erfüllen. Seitdem segelt der Kapitän auf den alten Handelsrouten.
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In der Karibik wird Kaffee, Kakao und Rum geladen, auf teils abenteuerliche Art und Weise.
„Das Wasser stand uns tatsächlich häufig bis zum Hals, aber dieser Frachtsegler, die ,Avontuur‘, säuft nicht einfach so ab“, sagt Kapitän Cornelius Bockermann.
Rückenwind bekommt er seitdem durch die Industrie. Hans Georg Näder aus Duderstadt in Niedersachen ist in das Geschäft eingestiegen. Die beiden segelbegeisterten Männer träumen von einer Frachtseglerflotte.
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Die ganze „Nordstory“-Reportage „Neue Abenteuer vom Frachtsegler“ kannst du dir >>> hier anschauen. (oa)