Wer nicht online bucht, geht ins Reise-Büro. Hier gibt’s zur „Mein Schiff“-Reise immerhin persönliche Beratung, meist weniger Stress und manchmal sogar Goodies obendrauf. Jetzt will Tui eben jene Reisebüros profitieren lassen, der Kunde soll’s merken. Doch das schmeckt so manchem überhaupt nicht.
Sogar ein übler Verdacht wird angesichts Änderungen in Sachen „Mein Schiff“-Vertrieb laut…
„Mein Schiff“: Neue Konditionen
In einer aktuellen Mitteilung lobt Tui neue Konditionen für Vertriebspartner aus. Dass soll sich insbesondere bei dem Verkauf von „Mein Schiff“-Reisen lohnen, wenn Neukunden vermittelt werden. Das bedeutet, Reisebüros dürften zur Anwerbung von Neukunden, sprich Kreuzfahrern, mächtig ins Zeug legen. Doch die finden teils harte Worte zum neuen Konzept.
Was ist vorgesehen? Tui führt Zusatzprovisionen ein, wie Vertriebsdirektor Peter Wittmann berichtet. Das neue Modell belohne die Umsatzhöhe und die zielgesteuerte Beratung, fasst Tui Cruises zusammen. Und es biete „faire und leistungsgerechte Provisionen für Agenturen“, sprich Reisebüros und Reise-Vermittler.
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Ohnehin sicherten „die relativ hohen Warenkörbe der Premium-Marke „Mein Schiff“ bereits hohe Provisionen für die Reisebüros“, heißt es. Bis zu 11 Prozent sollen möglich sein, das allerdings nur bei Neukundenbuchung im Pro- oder VIP-Tarif. Die Tarife „Plus“ und „Pur“ sowie einer Bestandskundenbuchung sollen „lediglich“ sieben Prozent anfallen. Da könnte auch für Reisende am Ende weniger rausspringen.
„Mein Schiff“: Klare Reaktionen
Clas Eckholt, Vice President Commercial, betont die Bedeutung der Agenturpartner: „Wir setzen voll und ganz auf die Power des stationären Vertriebs. Das Reisebüro ist und bleibt unser wichtigster Vertriebskanal.“ Dessen Unterstützung benötigt Tui Cruises angesichts des Flottenausbaus durch die „Mein Schiff“ 7 und das darauffolgende achte Schiff.
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Die Reaktionen auf das neue Modell bleiben aktuell verhalten. Noch vor einigen Jahren seien die Provisionen deutlich höher, berichtet ein Vermittler, zwischen früheren Zahlungen und den jetzigen lägen „Welten“. Andere fühlen sich beinahe über den Tisch gezogen. „Die ganze Arbeit erledigen und das ist der Dank dafür“, moniert es. Ein Reiseberater gibt sogar an, Tui aus „diesem Grund“ nicht zu buchen.
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In Kreisen von Reisevermittlern zeigt man sich – so zeigen es Diskussionen in sozialen Netzwerken – verbittert. „Möchte nicht wissen, wie viele Expedient*innen für 7% Einstiegsprovision den Kunden eine Stunde beraten, Reiseunterlagen ausdrucken und das Bordmanifest ausfüllen. Selbst Schuld, wer so was macht“, heißt es von einem weiteren Reisebüro-Inhaber. Dennoch ist man sich in einschlägigen Foren einig: „Mein Schiff“-Reisen wollen die Leute, da macht man einfach weiter.