Norderney zählt neben Sylt zweifellos zu den bekanntesten Inseln der Nordsee. Kein Wunder, dass sie bei Urlaubern so beliebt ist. Doch auch hier gibt es ein wachsendes Problem: Die Preise steigen, und das betrifft nicht nur Touristen, sondern auch die Einheimischen.
Dank des Deutschland-Tickets haben nun mehr Menschen die Möglichkeit, die Reise auf die Insel zu unternehmen. Doch die Bewohner von Norderney, sehen dort ein paar Probleme…
Norderney: Deutschlandticket sorgt für Zündstoff
Norderney, die beliebte Nordseeinsel, hat sich gegen das Deutschlandticket gewehrt – und verloren. Joop Meyer, Betreiber des Inselbusses, wollte verhindern, dass das Ticket in seinen Fahrzeugen gilt, so die „Ostfriesen Zeitung“. Doch ein Gericht entschied anders. Nun fühlt sich der Geschäftsführer der Peter Tjaaden Nahverkehr, die den Busbetrieb auf Norderney betreibt, „enteignet“. Doch wie kam es dazu?
Meyer erklärt, dass die besondere Situation auf den Inseln von den Verantwortlichen völlig ignoriert werde. Die Entschädigungen für den Nahverkehr werden derzeit nach den Fahrgastzahlen von 2019 berechnet – ein Jahr, das noch vor der Pandemie war und aus betrieblicher Sicht „golden“ lief. Doch die tatsächlichen Fahrgastzahlen sind seither gesunken, und das Jahr 2025 wird wohl nicht das alte Niveau erreichen. Einbußen befürchtet Meyer nicht – doch er ist vor allem auf die Ungewissheit in der Zukunft bedacht. Wie die „Ostfriesen Zeitung“ berichtet, sorgt diese Unklarheit für immer mehr Ärger auf der Insel.
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Norderney: Hohe Kosten und fehlende Planung
Meyer ist besonders besorgt über die geplante Finanzierung des Deutschlandtickets ab dem kommenden Jahr. Norderney hat mit nur rund 5.000 Einwohnern eine geringe Einwohnerzahl, was zu befürchteten Ausfällen bei den Entschädigungen führen könnte. Die hohen Betriebskosten auf der Insel – von teuren Löhnen bis zu den Insel-spezifischen Logistikanforderungen – machen den Betrieb ohnehin schwierig, sodass er sich Sorgen macht, wie der wachsende Tourismus über das Ticket finanziert werden soll.
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Zusätzlich sorgt das Deutschlandticket für Chaos bei der Ticketkontrolle. Da die Fahrkarten der Touristen unterschiedlich sind und nicht immer die Namen der Inhaber enthalten, dauert es deutlich länger, bis die Fahrgäste einsteigen können. Die Betreiber fordern eine zentrale Lösung, um das Ticketangebot einheitlicher zu gestalten und Streit mit den Gästen zu vermeiden.
Für Meyer steht fest: So wie es aktuell läuft, ist es für die Insel keine praktikable Lösung. Im schlimmsten Fall überlegt man sogar, den Inselbusverkehr zu verkaufen, um dem Ärger zu entkommen. Die „Ostfriesen Zeitung“ berichtete auch darüber, dass Meyer die Zukunft des Busbetriebs auf Norderney nun ernsthaft infrage stellt.