Wer nach Norderney oder Juist will, kommt an der Reederei Norden-Frisia nicht vorbei. Die kassierte zuletzt reichlich Kritik an unerwarteten Kosten für die Überfahrt mit Fähre, Urlauber fühlten sich gar hintergangen.
Jetzt verkündet Norden-Frisia den Stopp einer Erweiterung, die sich wohl auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gewünscht hat – die Folgen spüren aber auch Norderney-Urlauber und Arbeitnehmer.
Norderney: Stecker gezogen
Niedersachsens größter Ladepark in Norddeich wird nicht wie geplant ausgebaut. Ursprünglich sollte der Parkplatz bis 2028 mit 600 Ladestationen ausgestattet werden. „Zurzeit können wir nicht sagen, wann wir das Ziel erreichen werden“, sagte Olaf Weddermann, Geschäftsführer der Reederei Norden-Frisia, im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Das Fährunternehmen hat den Ladepark gebaut und betreibt ihn. Davon sollten Norderney- und Juist-Urlauber wie Arbeitnehmer profitieren.
Der Park sollte mit der Erweiterung nämlich nicht nur die von den Grünen vorangetriebene Energiewende befeuern, sondern auch entspannte Zu- und Abfahrten auf die Inseln erleichtern. Der Clou: Reisende, die ohne Auto nach Norderney oder Juist wollen, können hier ihr E-Auto an den Strom schließen. Bei Rückkehr von den Inseln ist ihr Fahrzeug vollgeladen abfahrbereit. Doch es gibt ein Problem.
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Norderney: Verlust-Zone
Laut Weddermann liegt die Verzögerung an den gesunkenen Absatzzahlen von E-Autos. Diese Entwicklung mache sich vor Ort bemerkbar. „Erstmal muss die Auslastung der vorhandenen Ladepunkte gewährleistet sein, bevor wir den Park erweitern werden“, sagte er der NOZ. Das zeigt eindeutig: Der Bedarf an E-Autos ist nicht so groß wie erwartet.
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Während sich Hersteller wie VW mit der Herstellung von kleinen E-Autos sogar in der Verlustzone sehen, sind die Auswirkungen des Erweiterungs-Stopps an Land vor Norderney und Juist ein weiterer bitterer Schlag. Denn neben Effekten auf Klima und Umwelt hätte eine Erweiterung mutmaßlich auch mehr Arbeitsplätze bei Norden-Frisia bedeutet.