Auf der Insel Norderney fühlt sich der Betreiber des Inselbusses, Joop Meyer vom Staat entmachtet. Jetzt zieht er mit aller Macht gegen das Deutschlandticket zu Felde. Eigentlich wollte Meyer das Deutschlandticket in seinen Bussen partout nicht zulassen.
Das ihm nun auf erzwungene Gerichtsurteil will Meyer einfach nicht akzeptieren. Sein Vorwurf lautete Enteignung. Doch wer wird am Ende zur Kasse gebeten? Die Urlauber!
Deutschlandticket-Zoff auf Norderney
Laut Gerichtsurteil gilt das Deutschlandticket offiziell auch auf Norderney. Doch Meyer gibt dem Urteil nicht klein bei und lässt seine Anwälte bereits prüfen, ob ein Verfahren sinnvoll ist. Währenddessen müssen sich Urlauber auf längere Wartezeiten einstellen. Da das Ticket in seinen Bussen, die der Peter Tjaden transport GmbH zugehörig sind, nur unter strengen Prüfungen akzeptiert wird, dauert jeder Einstieg länger.
+++Norderney wehrt sich hart! Doch der Kampf ist verloren – das hat Konsequenzen+++
Meyer betont Berichten der „Ostfriesen Zeitung“ zufolge, dass er sich auf Norderney von dem Deutschlandticket überhaupt nicht berücksichtigt fühlt. „Wir haben hier eine besondere Situation auf den Inseln“, unterstreicht Meyer seinen Standpunkt noch. Der Staat gleicht Einnahmeverluste der Verkehrsunternehmen durch das Deutschlandticket zwar aus, doch diese geschieht auf Basis der Einwohnerzahlen.
Norderney: Unternehmer kämpft weiter
Und genau hier entsteht für Meyer das große Problem. Norderney hat nur rund 5.000 Einwohner, aber jedes Jahr fast 600.000 Touristen. Sollte sich die Berechnung nicht ändern, könnte dies zu massiven finanziellen Engpässen für ihn führen. Die Kosten würden dann wohl über steigende Preise an die Urlauber weiter gegeben.
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„Wenn es uns nur um das Geld ginge, könnten wir jetzt auch den Fahrplan ausdünnen oder unsere Linie 3 beispielsweise streichen“, sagt der Inselbus-Inhaber im Gespräch mit der „Ostfriesen Zeitung“ und weiter: „An den Zahlungen würde sich dadurch kaum etwas ändern.“
Norderney: Touristen zahlen den Preis für Gerichtsurteil
Es scheint Meyer also weniger ums Geld zu gehen, als um den Stolz der unabhängigen Reederei Norden-Frisia, zu der auch sein Bus gehört. Die Reederei würde wohl schon seit 1871 privatwirtschaftlich arbeiten. Das Drama um das Deutschlandticket könnte auch für Meyer am Ende drastische Folgen haben. Die Reederei denkt inzwischen nämlich ernsthaft darüber nach, den Busverkehr ganz aufzugeben.
Dann wäre man zumindest den ganzen Ärger los, heißt es von Unternehmensseite, wie die „Ostfriesen Zeitung“ berichtet. Doch was würde das für Norderney-Urlauber bedeuten? Ohne die Inselbusse wären Touristen und Tagesgäste auf alternative Transportmöglichkeiten angewiesen, was in Spitzenzeiten für noch größeres Chaos sorgen könnte.