Es ist viel leiser als seine großen Verwandten und dazu viel kleiner – trotzdem soll das Flugzeug, das am Abend des 30. August in Hannover Richtung Norderney abhob, eine Revolution bedeuten.
Der Mini-Flieger fliegt nämlich vollelektrisch – und legte die Strecke zwischen Niedersachsen und der Urlaubs-Insel Norderney erfolgreich zurück. Doch es gibt noch Probleme.
Norderney schreibt Geschichte
Zum ersten Mal startete ein voll elektronisches Flugzeug am Mittwochabend des 30. August in Hannover. Eine Weltpremiere! Die „Elektra Trainer“ zeigt, was laut Experten schon in naher Zukunft möglich sein könnte. Da, wo Elektro-Autos Verbrennern den Rang ablaufen sollen, könnten Antriebe wie der des kleines Elektro-Fliegers die Luftfahrt für immer verändern. Und Norderney geht in die Geschichtsbücher ein.
Geschäfts- und Freizeitflüge könnten nach Ansicht von Experten schon in wenigen Jahren klimaneutral möglich sein. „Die E-Fliegerei ist heute da, wo wir vor zehn Jahren bei den E-Autos waren“, sagte der Zukunftsforscher Morell Westermann, der den Flug eines vollelektrischen Kleinflugzeugs quer durch Deutschland organisiert hat, am 31. August am Flughafen Hannover. Das Ultraleichtflugzeug „Elektra Trainer“ war am Mittwochabend als erster E-Flieger nach dem Rückflug von Norderney an Niedersachsens größtem Airport gelandet.
Norderney: Nur ein Zwischenstopp
Noch stehe die Entwicklung der E-Flieger am Anfang, sagte Westermann, der selbst Pilot ist. Die Technologie habe zuletzt aber einen großen Sprung gemacht. Für einen Flug von Hessen auf die Nordseeinsel Norderney etwa habe die „Elektra Trainer“ nur einen Zwischenstopp benötigt. Bis Ende der 2020er Jahre seien kürzere Geschäfts- und Privatflüge mit E-Antrieb möglich.
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Björn Nagel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärte, die „Elektra Trainer“ zeige durch ihren Norderney-Flug, wie die Leistungsfähigkeit elektrischer Flugzeuge in den vergangenen Jahren gesteigert werden konnte.
„Viele der typischen Strecken von solchen Sportflugzeugen lassen sich also klimaneutral fliegen, wenn die Akkus mit regenerativ erzeugtem Strom geladen werden“, sagte Nagel. Flugzeuge mit E- oder Hybrid-Antrieb seien auch besonders leise. „Auf große Transportflugzeuge, die weite Strecken mit hoher Geschwindigkeit überwinden, lässt sich dieses Antriebssystem aber nicht übertragen.“ Dafür seien die benötigten Batterien absehbar zu schwer. (mit dpa)