Auf Norderney soll sich etwas ändern. Denn die Menschen auf der Insel haben genug. Jetzt soll hart durchgegriffen werdne.
Raucher sind auf Norderney bald nicht mehr willkommen. Schon jetzt sind sie nicht gerne gesehen. Ein knallhartes Verbot soll nun aber dafür sorgen, dass an den Stränden der Insel nicht mehr gequalmt werden darf (wir berichteten). MOIN.DE hat nachgefragt – und überraschende Details erfahren.
Norderney: Schluss mit dem blauen Dunst
Wilhelm Loth ist Kurdirektor auf Norderney – und steht voll hinter dem Verbot, dass aktuell zu manch heißer Debatte führt. Geplant ist eine konsequente Maßnahme, die Rauchen an den Stränden der Insel unterbinden soll.
Doch wie will Norderney das Verbot kontrollieren? Was droht Rauchern, die am Strand dennoch zur Kippe greifen?
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Das ist Norderney:
- Norderney ist eine der ostfriesischen Inseln und liegt in der Nordsee
- Es ist nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe
- Die Insel hat eine Fläche von 26,29 Quadratkilometern
- Norderney ist eine Düneninsel, die mit der Zeit aus von der Meeresströmung angespültem Sand gewachsen ist
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Geht auf Norderney die „Raucherpolizei“ um?
„Jeder kann seine Freiheiten ausleben, wenn niemand geschädigt wird“, gibt Loth zu Protokoll. Als Befürworter des drastischen Schrittes gehe es ihm dennoch nicht darum, Raucher zu stigmatisieren. „Es geht um Rücksichtnahme, nichts anderes. Dafür wollen wir einen Rahmen schaffen“, sagt er.
Dazu gehört für ihn auch, das Verbot nicht kontrollieren zu lassen. „Wir verlassen uns da auf den Zeitgeist, das Gesundheitsbewusstsein ist inzwischen sehr hoch“, meint er. Kontrollen hält er auch deshalb für kein geeignetes Mittel, da er kein Freund von militantem Nichtrauchertum sei.
Endlose Debatten auf Norderney
„Ich bin selber Gastwirt und ich kann verstehen, dass zu einem Bier ab und an auch eine Zigarette gehört“, offenbart er. Dennoch seien weggeworfene Kippen an den Stränden auf Norderney ein großes Problem. Kinder und Tiere nähmen Zigarettenkippen in Schnabel und Mund, außerdem sei unfreiwilliges Passivrauchen eine Gefahr für alle Gäste.
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Raucherkabinen soll es dennoch nicht geben, die Insel will auf Verständnis und den freien Willen setzen. Immer wieder spricht Loth an, die Menschen vor Ort sensibilisieren zu wollen. „Klar, das ist eine endlose Debatte und viele Menschen fühlen sich beleidigt“, gibt er zu. Dennoch ist für Norderney gesellschaftlicher Konsens das Stichwort der Stunde.
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Norderney: Immer wieder geht es um Hunde
Kritik gibt es reichlich, nicht selten berufen sich Gegner des Verbotes auf Hundekot, der von achtlosen Haltern vor allem am Weststrand, dem Familienstrand der Insel, liegengelassen werde. Da solle die Gemeinde lieber etwas tun, heißt es.
Der Hundekot-Vorwurf erklingt tatsächlich oft, doch Loth bleibt gelassen. „Das sind alles hausgemachte Geschichten, eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung“, führt er an. Auf der Insel gebe es an „jeder Ecke Hundekotbeutel“ und das Hauptproblem sieht er in, wie er sagt, „Egomanie“.
Norderney will nachlegen
Eine klare Ansage, die unterstreicht, in welche Richtung Norderney gehen will. Weg von Umweltverschmutzung und hin zu mehr Verantwortung. Ein ambitioniertes Projekt, dass zwar nicht neu ist, aber in seinem Umfang eine echte Pionier-Leistung darstellt.
Ob es letztendlich so heiß her geht, wie in leidenschaftlich geführten Debatten, muss sich erst noch zeigen. Wilhelm Loth will jedenfalls noch einen Schritt weiter gehen. „Wir überlegen, auch noch die Promenaden mit einzubeziehen“, sagt er. (wip)