Die Sommersaison ist gerade vorbei, doch auch im Herbst und an den Feiertagen im Dezember sind die Ostfriesischen Inseln ein beliebtes Reiseziel. Die Strände von Norderney und Co. entwickeln bei niederen Temperaturen und mitunter stürmischen Aussichten einen ganz speziellen Charme.
Am Flutsaum tauchte jetzt ein Schaum auf, der viele Besucher rätselnd zurücklässt. Experten haben aber eine ganz natürliche Erklärung dafür. Dennoch sollte man die Blubberblasen nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Norderney: Die Nordsee als Schaumbad?
Auf Fotos ist zu sehen, wie dichter Schaum den Strand von Norderney bedeckt. Doch was hat es damit auf sich? Die Experten vom Besucherzentrum Wattwelten klären auf: „Der Schaum entsteht, wenn die einzellige Alge Phaeocystis globosa abstirbt.“ Der auch als Schaumalge bezeichnete Organismus umgebe eine Schleimschicht, die vom Wellengang schaumig geschlagen werde.
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„Für gewöhnlich tritt der Schaum im Frühjahr auf, wenn die Wassertemperaturen steigen“, erläutern die Experten den natürlichen Ablauf. An den Stränden von Norderney und Co. kann man dann den Lebenszyklus der Schaumalge nachvollziehen. Im Herbst ist der Anblick allerdings alles andere als normal.
Ökosystem Wattenmeer gefährdet
In diesem Jahr wurde in nahezu jedem Monat ein neuer Temperaturrekord aufgestellt. Die Klimakatastrophe verändert die Bedingungen in Ökosystemen wie dem Wattenmeer rasant. „Dass die Strände nun auch im Herbst mit Schaum bedeckt sind, ist durchaus ein Warnsignal“, erklären die Experten angesichts der Bilder von Norderney.
Neben den steigenden Temperaturen gebe es noch einen zweiten Faktor für das massenweise Algensterben: „Es befinden sich zu viele Nährstoffe im Meerwasser. Dabei handelt es sich überwiegend um Düngerrückstände aus der intensiven Landwirtschaft.“ So gelange beispielsweise Stickstoff in Flüsse wie Elbe, Weser und Rhein und werde auf diese Weise in die Nordsee getragen.