Der Corona-Lockdown in 2020 und auch 2021 hat eine Welt geschaffen, die sich vorher keiner ausmalen konnte. Gehypte Urlaubsregionen wie Norderney und Sylt wirkten fast wie unbewohnt. Wo sich vorher die Menschen drängten, war plötzlich fast niemand mehr zu sehen:
Sylt ist mittlerweile schon wieder voll in Fahrt. Obwohl es immer wieder Kritik wegen Überfüllung, überzogenen Preisen oder rücksichtslosen Urlaubern gibt, tut das der Beliebtheit der Insel keinen Abbruch. Auf Norderney ist das Urlauber-Leben ebenfalls zurückgekehrt.
Norderney: Kommt die „Syltisierung“?
Die ostfriesische Insel war ebenfalls ein Boom-Ort vor Corona. Hunderttausende Übernachtungen und Gäste zählte sie pro Jahr. Gut möglich, dass das so auch wiederkommen wird und der alte Zustand bald wieder herrscht. Bereits jetzt sind wieder tausende Menschen auf Norderney zugegen.
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Die Frage, die die „Nordwest-Zeitung“ stellt, ist jedoch: Will man das überhaupt? So mache schon seit Jahren das Wort „Syltisierung“ auf Norderney die Runde. Der überhandnehmende Tourismus, die wachsende Umweltbelastung und eine drohender Verkehrsinfarkt sind genau so ein Thema wie steigende Immobilienpreise.
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Das ist Norderney:
- Norderney ist eine der Ostfriesischen Inseln und liegt in der Nordsee
- Norderney ist nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe
- Norderney hat eine Fläche von 26,29 Quadratkilometern
- Norderney ist eine Düneninsel, die mit der Zeit aus von der Meeresströmung angespültem Sand gewachsen ist
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Baugesellschaften machen auf Norderney gute Geschäfte, die Bevölkerung selbst bleibt auf der Strecke.
Norderney: Alles zu viel
So gab es auf Norderney, wie auch vor einiger Zeit auf Sylt, eine Umfrage unter den Insel-Bewohnern. Und die sagten, genau wie auf der nordfriesischen Insel, oftmals: Es wird alles zu viel.
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Die Nachfrage nach Norderney ist aufgrund der Beliebtheit der Insel nun mal da – der Markt passt sich dementsprechend an. Was lässt sich da schon groß tun gegen den Ansturm von Touristen? Denn die sind andererseits wieder dringend notwendig für die Insel, das hat Corona deutlich gemacht.
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Aber nun einfach weniger Menschen kommen zu lassen, weil sich das viele wünschen, das ist ziemlich schwierig. Was eher realistisch ist, ist nicht noch mehr Urlauber auf die Insel zu locken, indem noch mehr Bettenkapazitäten geschaffen werden.
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„Die Instrumentarien in einer freien Marktwirtschaft sind begrenzt“, schränkt Bürgermeister Ulrichs gegenüber der „Nordwest-Zeitung“ ein. Instrumente, mit denen er und seine Verwaltung arbeiten können, sind neue Baulandpläne und festgelegte Kapazitäten für Dauerwohnraum, eine Auskunftspflicht für Eigentümer und natürlich der Abriss alter Häuser und der Neubau mit größeren Wohneinheiten.
„Dort wo neu gebaut wird, muss ein festgelegter Anteil an Dauerwohnraum entstehen“, erklärt der Politiker. (rg)