Es ist ein Fall, wie er in Norderstedt noch nie vorgekommen ist: Am Donnerstag erhielt das Berufsbildungszentrum an der Moorbekstraße eine Amokandrohung.
Daraufhin kam es zu teilweise dramatischen Szenen und Panikattacken der Schüler in Norderstedt. Obwohl nach dem Polizeieinsatz Entwarnung gegeben wurde, hat der Vorfall Spuren hinterlassen.
Norderstedt: Polizei muss Schule sichern
Um 10.41 Uhr informierte die Schulleitung die Polizei über eine Amokandrohung. Polizeisprecher Lars Brockmann sagte gegenüber MOIN.DE, dass die Polizei anschließend mit einem Großaufgebot ausrückte, um die Schule zu sichern.
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In den Klassenräumen herrschte unterdessen Panik. Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, hätten sich die Schüler verbarrikadieren müssen, ohne zu wissen, was los sei. Viele hätten geweint und gesagt, dass sie nicht sterben wollen.
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Das ist Norderstedt:
- liegt im Süden von Schleswig-Holstein
- ist nach Einwohnerzahlen nach Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster die fünftgrößte Stadt im nördlichsten deutschen Bundesland
- wurde am 1. Januar 1970 gegründet
- ist die größte Stadt des Kreises Segeberg
- steht flächenmäßig nach Lübeck, Fehmarn, Kiel, Neumünster und Brunsbüttel auf Platz sechs der Städte Schleswig-Holsteins
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Doch die Polizei konnte vor Ort keine Bedrohung feststellen. Auf Twitter verkündetet sie, dass derzeit keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung vorgelegen hätte. Deshalb habe man den Einsatz um kurz nach 13.00 Uhr abgebrochen, ein Täter konnte nicht festgestellt werden.
Norderstedt: Fall wir aufgearbeitet
Einen Tag später bemühte man sich an der Schule, der Vorfall aufzuarbeiten. In den ersten Stunden wurde das Geschehen mit Schülern, Lehrern und einem Psychologen besprochen.
„Einige unserer Kollegen berichteten am Morgen von Schlafstörungen. Die meisten der 190 Lehrkräfte hatten aber keine Probleme infolge des Vorfalls“, berichtet Schulleiterin Ina Bogalski dem „Hamburger Abendblatt“.
Einen solchen Fall habe sie noch nie erlebt. „Es ist das erste Mal, das wir den Notfallknopf betätigen mussten, mit dem automatisch die Polizei alarmiert und ein Automatismus in Gang gesetzt wird“, sagt die Rektorin.
Einige Eltern erzählen, dass ihnen und den Kindern das Geschehen immer noch in den Knochen sitze. „Meine Tochter wäre am liebsten zu Hause geblieben, weil sie immer noch Angst hat“, sagt eine Mutter.
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Polizeisprecher Lars Brockmann teilte mit, dass nun wegen „Störung öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ ermittelt werde. Man nehme den Fall sehr ernst, heißt es von der Polizei. (fk)