Die Seenotretter haben im niedersächsischen Wattenmeer zwischen den ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Wangerooge in der Nordsee am Donnerstag (22. September) ein festgekommenes Fahrgastschiff mit 137 Menschen an Bord freigeschleppt.
Unter den Gästen befanden sich mehr als 100 Kinder. Diese mussten in der Nordsee bei zunächst ablaufendem Wasser über mehrere Stunden ausharren.
Nordsee: Boot im Wattenmeer festgefahren
Gegen 15 Uhr machte der Kapitän des Ausflugsschiffes „Jens Albrecht III“ bei der deutschen Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, Meldung.
Das rund 26 Meter lange Schiff war bei ablaufendem Wasser am Rand des Harlefahrwassers etwa eine Seemeile (rund zwei Kilometer) südsüdwestlich von Wangerooge festgekommen. Aus eigener Kraft konnte die Besatzung es nicht mehr befreien.
Das sind die Seenotretter:
- Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist die deutsche nichtstaatliche Seenotrettungsorganisation.
- Sie ist für den Such- und Rettungsdienst bei Seenotfällen im deutschen Teil der Nord- und Ostsee zuständig.
- Für diese Aufgabe werden 59 Rettungsboote unterschiedlicher Größe auf 55 Stationen eingesetzt.
- Einsatzzentrale für alle Maßnahmen in der Bundesrepublik ist die Seenotleitung Bremen.
- Die Gesellschaft wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Kiel gegründet.
- Die DGzRS erhält keine staatlichen Gelder und deckt den größten Teil ihrer Kosten durch freiwillige Zuwendungen.
Sofort alarmierte die Rettungsleitstelle See die freiwilligen Seenotretter der Station Wangerooge, die wenig später beim Fahrgastschiff eintrafen.
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Nordsee: Seenotretter befreien Boot
Dieses lag allerdings bereits so hoch auf einer Sandbank, dass das Seenotrettungsboot es nicht mehr freischleppen konnte. Die Seenotretter mussten auf die steigende Tide warten.
Nachdem sie sich überzeugt hatten, dass es allen an Bord gut ging, blieben Besatzung und Passagiere auf der „Jens Albrecht III“. Auch weil für sie bei ruhiger See und südlichen Winden bis zu zwei Beaufort (was etwa elf km/h entspricht) keine Gefahr bestand.
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Gegen 19.25 Uhr übergaben die freiwilligen Seenotretter schließlich eine Schleppleine an das festgefahrene Boot. Mit der ganzen Kraft seiner 380 PS starken Maschine zog das Seenotrettungsboot an der „Jens Albrecht III“.
In mehreren Anläufen gelang es, das Ausflugsschiff ins tiefere Fahrwasser zu schleppen. Anschließend setzte die „Jens Albrecht III“ ihre Fahrt aus eigener Kraft fort.